18.03.2007
Gesundheitsministerium: 9500 Sachsen leiden an Spielsucht
Dresden. In Sachsen sind möglicherweise bis zu 9500 Menschen spielsüchtig. Diese Zahl veröffentlichte das Gesundheitsministerium mit Bezug auf eine Hochrechnung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Nach dem am Wochenende bekannt gewordenen Material spielen die meisten mit „problematischem oder pathologischem Spielverhalten“ an Automaten. An zweiter Stelle folgen Casinospiele. „Das Suchtpotenzial von Sportwetten mit festen Gewinnquoten kann derzeit nicht abschließend beurteilt werden“, hieß es in einer Antwort auf eine Anfrage im Landtag. Erste Untersuchungen und internationale Erfahrungen sprächen aber dafür, dass eine Gefährlichkeit durchaus vorhanden sei.
Als Symptom für eine Spielsucht gilt unter anderem das Bedürfnis nach steigenden Einsätzen, um die gewünschte Erregung zu erreichen. Auch der Versuch, verlorenes Geld wieder einzuspielen - die Jagd nach einem Verlustausgleich - ist ein Indiz. Oft spielen Schuldgefühle, Depressionen und Ängste eine Rolle. „Die Betroffenen setzen ihren Beruf und ihre Anstellung aufs Spiel, machen hohe Schulden und lügen oder handeln ungesetzlich, um an Geld zu kommen oder um die Bezahlung von Schulden zu umgehen“, teilte das Ministerium mit. Mitunter werde auch die eigene Familie oder der Therapeut belogen, um das Ausmaß der Sucht zu verheimlichen.
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