09.11.2006
Interner Bankbetrug
Mitarbeiter zweigte fast 200.000 Euro ab
In einer obersteirischen Bank ist innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal ein interner Betrug aufgeflogen. Zunächst veruntreute der damalige Filialleiter 800.000 Euro; jetzt kam heraus, dass ein Mitarbeiter fast 200.000 Euro abzweigte.
Mitarbeiter galt 30 Jahre als zuverlässig
Mehr als 30 Jahre war der betroffene Mitarbeiter in der Bank in der Buchhaltung tätig, sagt der Bankdirektor; er galt stets als zuverlässig.
Spielsucht nach Scheidung
Nach seiner Scheidung vor ein paar Jahren verfiel der Mann der Spielsucht. Laut dem Bankdirektor soll er von einem Sachkonto, das der Bank gehört, durch verschleierte Buchungen immer wieder Geld abgezweigt haben.
Keine Kundenkonten betroffen
Der Schaden beträgt 193.000 Euro. Die Bank habe davon nichts bemerkt, weil der Angestellte außerordentlich gefinkelt vorgegangen sei; Details wolle man aber nicht nennen, so der Vorstandsdirektor, der betont, dass von dem Betrug keine Kundenkonten betroffen seien.
Aufgeflogen ist der Mann letztlich zufällig bei einer internen Revision der Bank. Ob es bei der Schadenssumme bleibt, kann der Bankdirektor derzeit nicht sagen, es sehe aber danach aus; derzeit werde intensiv geprüft.
Vorerst keine Anzeige
Vorerst wird die Bank keine Anzeige erstatten - ob es dazu kommt, hänge von der endgültigen Schadenssumme und auch davon ab, ob man sich mit dem Mitarbeiter über eine Schadenswiedergutmachung einigen könne.
Der Mann wurde fristlos entlassen. Er befindet sich nach einem Nervenzusammenbruch in der Sigmund-Freud-Klinik in Graz.
orf.at