06.10.2006
AKTIE IM FOKUS: Partygaming springen hoch
Händler: Hoffnung auf Gnadenfrist
PartyGaming-Aktien sind am Freitag von Hoffnungen auf eine Gnadenfrist für den Online-Glücksspielbereich beflügelt nach oben gesprungen. Gegen 13.50 Uhr stiegen die Titel des OnlineSpiele-Anbieters um 6,25 Prozent auf 42,50 Pence. Zeitweise war die Aktie bis auf 45,25 Pence gestiegen. Der Londoner Leitindex FTSE fiel zeitgleich minimal um 0,05 Prozent auf 6.001,20 Zähler.
Händler sagten, mehrere Zeitungsartikel hätten den Anleger Mut gemacht, dass das Ende des Onlinespiele-Geschäfts in den USA noch nicht unmittelbar drohe. So schreibt der "Guardian", in Großbritannien ansässige Onlinespiele-Anbieter könnten sich mit der Regierung von Antigua und Barbuda gegen ein drohendes US-Gesetz verbünden, das es Banken und Kreditkartengesellschaften in den USA verbieten soll, Zahlungsvorgänge für illegale Online-Spiele zu bearbeiten. Am Mittwoch habe Antigua sich bereit erklärt, mit britischen Onlinspiele-Anbietern zusammenzuarbeiten. Der karibische Inselstaat ist eine Hochburg der Glücksspielbranche.
Auch die "Daily Mail" äußerte sich optimistisch zu den Perspektiven für PartyGaming. Anwälte der Branche glaubten, eine Gesetzeslücke für Internet-Poker entdeckt zu haben. Poker sei kein Glücksspiel und falle damit nicht unter den amerikanischen Gesetzesentwurf, so die Argumentation.
Die "Financial Times" verwies auf die gestiegene Fusionsfantasie im Sektor, nachdem die Kurse zuletzt so stark gefallen seien. So plane PartyGaming "mindestens zwei" Transaktionen, unter anderem die Übernahme des führenden britischen Bingo-Anbieters Gamesys. Indes dementierte der Onlinespiele-Anbieter 888 Holdings am Freitagmorgen Pressespekulationen, er wolle einen britischen Konkurrenten kaufen.
finanznachrichten.de