05.10.2006
Georgier im Visier der Moskauer Polizei
Moskau. Der politische Konflikt zwischen Moskau und Tiflis hat auch Auswirkungen auf die in Russland lebenden Georgier. Die Polizei geht gezielt gegen georgische Einrichtungen in der russischen Hauptstadt vor. In der Nacht zum Donnerstag wurde bereits das dritte Casino geschlossen, das Georgiern gehört, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax.
Das Casino Golden Palace Weekend im Moskauer Hotel Holiday Inn wurde in der Nacht Opfer einer Polizeirazzia. Die Beamten schlossen das Casino anschließend wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung.
Die Besitzer sollen nicht alle Spieltische und Automaten bei der Steuerbehörde angegeben haben. Darüber hinaus wird den Inhabern vorgeworfen, illegal Karteikarten über ständige Besucher angefertigt zu haben, in denen Daten über Äußeres, Gewohnheiten und Vorlieben gesammelt wurden.
Vor dem "Golden Palace Weekend" wurden bereits die Casinos "Kristall" und "Golden Palace" geschlossen. Beide gehören ebenfalls georgischtämmigen Personen. Der Vorwurf lautet in jedem Fall auf Steuerhinterziehung.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass zwei Georgier in der Nähe Moskaus festgenommen wurden, weil sie angeblich gefälschte Registrierungen bei sich hatten.
Das georgische Kulturzentrum auf dem Arbat kontrollierten Polizisten bereits am Mittwoch. Einen Tag später führte die Moskauer Miliz auch eine Razzia auf dem Markt "Tscherkisowski" durch, der überwiegend von Ausländern kontrolliert wird. Zahlreiche Händler wurden schon wegen fehlender Dokumente bestraft. Die Aktion wird derzeit noch fortgesetzt.
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