07.09.2006

Chef von Sportingbet festgenommen

Die USA haben der Internet-Wettbranche mit ihren Milliarden-Umsätzen einen weiteren Schlag versetzt. Erneut wurde der Firmenchef eines Online-Buchmachers verhaftet. Die Aktien von Wettbüros gaben in der Folge teils kräftig nach.

HB LONDON/NEW YORK. Der britische Online-Buchmacher Sportingbet erklärte am Donnerstag, US-Behörden hätten ihren Verwaltungsrat-Chef Peter Dicks festgenommen. Die Verhaftung steht nach Angaben der Polizei im Zusammenhang mit Glücksspiel-Vorwürfen.

Im Juli war in den USA bereits den Chef von BETonSports festgenommen worden, weil die Firma Wetten in den USA anbot. Die US-Behörden werfen ihm Gaunerei und Betrug vor. BETonSports kündigte daraufhin an, seine Aktivitäten in den USA zu beenden. In den USA ist das Glücksspiel stark reglementiert und nur in Ausnahmefällen erlaubt.

Sportingbet-Aktien wurden sofort vom Handel ausgesetzt und blieben deshalb zunächst von den herben Verlusten verschont, die die Anteilsscheine seiner Konkurrenten verbuchten. Die Papiere der österreichischen Bwin verloren knapp neun Prozent. Bwin kämpft derzeit in Deutschland gegen das Verbot, Sportwetten in Sachsen anzubieten. Den Wienern droht außerdem ein Verbot in ganz Deutschland, seinem wichtigsten Markt für Sportwetten.

An der Londoner Börse verloren die Aktien von Party Gaming und Playtech knapp zehn Prozent, 888 mehr als 15 Prozent.

Bwin ist jedoch zuversichtlich, dass sich der eigene Aktienkurs schnell wieder erholen wird. Bwin biete keine Sportwetten in den USA an und sei daher auch nicht von den Vorkommnissen in den USA betroffen, sagte Sprecherin Karin Klein.

handelsblatt.com