30.08.2006

Plünderung von Casino Basel geplant: Drei Jahre Zuchthaus

Zürich/Basel. AP/baz. Ein ehemaliger Sicherheitsbeamter ist am Mittwoch für seinen Versuch, das Casino Basel zu plündern, zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Er und seine Komplizen waren vor dem Millionencoup von einem Eingeweihten verraten worden. Die Mittäter wurden vom Bezirksgericht Zürich ebenfalls verurteilt.

«Wir hatten kein Geld und waren verzweifelt», begründete der ehemalige Sicherheitsbeamte, ein 30-jähriger Familienvater aus Horgen seinen Einstieg in die Kriminalität vor drei Jahren. Damals hatte er mit einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Zürcher Restaurant zusammen mit einem Komplizen mehrere tausend Franken erbeutet. Später schlug dann allerdings eine Reihe von Überfällen mit zwei Komplizen fehl.

Scheinbar Gelegenheit zum grossen Coup

Im April 2004 schien sich dann die Gelegenheit zum grossen Coup zu bieten. Der Mann arbeitete als Sicherheitsbeamter im Casino Basel und plante, dank seiner Insider-Kenntnisse das Casino zu plündern. Die Anklageschrift beschreibt, wie er, seine damalige Frau und weitere Komplizen den Überfall sorgfältig vorbereiteten. Er besorgte sich sogar Pläne des Casinos und eine Alarmgrafik. Geplant war, dass er die Komplizen ins streng bewachte Gebäude einschleust und dann das Überfallopfer spielt. Die Bande wurde aber von einem eingeweihten Kollegen an die Polizei verraten und schliesslich verhaftet.

Am Mittwoch standen nun der Anführer und drei Mitangeklagte wegen Raubs und weiterer Delikte vor dem Zürcher Bezirksgericht. Der Staatsanwalt verlangte für den Haupttäter als treibende Kraft der Bande eine Zuchthausstrafe von viereinhalb Jahren. Für zwei weitere Komplizen forderte er 27 und 24 Monate Gefängnis, für die 29-jährige Ex-Frau des Haupttäters zehn Monate bedingt.

Das Gericht blieb mehrheitlich unter diesen Anträgen. Den Haupttäter verurteilte es zu drei Jahren Zuchthaus. Es attestierte dem Mann eine hohe kriminelle Energie, die sich beispielsweise im Vertrauensmissbrauch gegenüber dem Arbeitgeber zeige. Andererseits wertete das Gericht das umfassende Geständnis als strafmildernd. Die Komplizen erhielten zwei Jahre Zuchthaus, 18 Monate bedingt und zehn Monate bedingt.

baz.ch