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Thema: Betandwin soll indirekte Konzession verlieren

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    Kampf um das Wettmonopol

    Betandwin-Ableger soll Konzession verlieren

    Kurz vor Beginn der neuen Fußball-Bundesligasaison eskaliert die Auseinandersetzung um das Sportwettengeschäft in Deutschland. Sachsens Innenministerium will nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in Abstimmung mit den anderen Landesregierungen dem deutschen Ableger des österreichischen Glücksspielkonzerns Betandwin spätestens am Donnerstag die Konzession entziehen. Dem Wettanbieter, der sich in Bwin umbenennt, soll zudem verboten werden, via Internet Wetteinsätze aus Deutschland anzunehmen. Der deutsche Betandwin-Ableger hat seinen Sitz im sächsischen Neugersdorf.

    Schutz vor Spielsucht
    Sachsen wolle sich darauf berufen, dass das Bundesverfassungsgericht Ende März in einem Grundsatzurteil ein staatliches Wettmonopol unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt hatte, schrieb das Blatt. Die Richter hatten verfügt, ein Monopol müsse vor allem dem Zweck dienen, die Bürger vor der Spielsucht zu schützen.

    DDR-Lizenz nicht mehr gedecktSachsen hatte Betandwin bereits im Juli eine Untersagungsverfügung angekündigt. Das Unternehmen arbeitet mit einer Gewerbeerlaubnis aus der ehemaligen DDR und vermittelt deutsche Wetteinsätze nach Wien.

    Die "Sächsische Zeitung" berichtete vorab, angeblich decke die Lizenz von damals nicht mehr die heutige Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Firmenchef Steffen Pfennigwerth sagte dagegen, für den Vorgang gebe es keine Rechtsgrundlage. Es habe in 16 Jahren nie Beschwerden der Behörden gegeben.

    Wettanbieter will weitermachen
    Der Betandwin Vorstandsvorsitzende Norbert Teufelberger nannte den geplanten Konzessionsentzug in Deutschland Willkür. Das vorgesehene Verbot verstoße gegen europäisches Recht. Man werde via Internet und auf der Grundlage einer Lizenz aus Gibraltar weiter Wetteinsätze aus Deutschland annehmen und so das nicht haltbare Oddset-Monopol unterlaufen.

    Die deutsche Betandwin-Gesellschaft kündigt dem Land Sachsen Schadensersatzforderungen in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro an. Falls auch die Geschäfte der internationalen Betandwin AG in Wien beeinträchtigt würden, könne die Forderung noch deutlich höher ausfallen.

    Werbung untersagt
    Die einzelnen Bundesländer gehen seit geraumer Zeit gegen Aktivitäten von Betandwin vor. So musste Fußball-Zweitligist TSV 1860 München bereits die Werbung auf den Trikots unterlassen, auch kleinen Vereinen wurde untersagt, Trikots mit dem Schriftzug des privaten Sportwettenanbieters zu tragen. Bundesligist Werder Bremen konnte dagegen bislang weiter für das Unternehmen werben.

    tagesschau.de
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