30.07.2006
Schönbohm: Brandenburg bei Bekämpfung der Spielsucht Vorbild
Potsdam (dpa) Das Land Brandenburg ist nach Einschätzung von Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bei der Bekämpfung der Spielsucht bundesweiter Vorreiter. Die diesbezüglichen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts vom Frühjahr seien in der Mark bereits weitgehend erfüllt, antwortete der CDU-Politiker auf eine parlamentarische Anfrage.
In einem Urteil vom 28. März hatte das Gericht entschieden, dass das staatliche Sportwetten-Monopol in seiner jetzigen Ausgestaltung mit dem Grundrecht unvereinbar ist, da es keine effektive Bekämpfung der Spielsucht gewährleiste. Die Richter forderten den Gesetzgeber auf, diesen Bereich bis Ende 2007 neu zu regeln.
Das in Brandenburg angewandte Konzept zur Vermeidung und Bekämpfung von Spielsucht sei von der Interdisziplinären Suchtforschungsgruppe der Berliner Charité erarbeitet worden und gelte inzwischen als Erfolgskonzept, sagte Schönbohm. Es diene inzwischen auch anderen Bundesländern wie dem Saarland und Sachsen- Anhalt als Vorbild.
Innen- und Gesundheitsministerium sowie die Suchtforschungsgruppe Berlin hätten ein Aktionsprogramm erarbeitet. Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen zur Intensivierung der Suchtprävention und zur Verbesserung der Hilfsangebote für Betroffene werden laut Schönbohm derzeit noch näher bestimmt.