06.Mai 2006 (Erscheinungsdatum 04.05.2006)
GLÜCKSSPIEL
Charles Barkley und die zehn Millionen Dollar
Als Basketball-Profi hat Charles Barkley in der NBA eine Menge Geld verdient. Einiges davon hat er in Casinos verzockt. Ein Problem hat Barkley damit nicht - im Gegenteil.
Hamburg - "Ich zocke zu viel. Ich weiß, dass es nicht gut für mich ist, aber es macht mir zuviel Spaß. Deshalb werde ich weiter spielen", sagte der frühere Forward der Phoenix Suns in einem TV-Interview.
Barkley schätzt, in den vergangenen Jahren rund zehn Millionen Dollar in den Casinos von Las Vegas gelassen zu haben.
"Wenn du Alkoholiker bist oder drogenabhängig - das sind Probleme. So lange ich weiter zocken kann, glaube ich nicht, dass es ein Problem ist", so Barkley. Auf Spiele der NBA habe er allerdings nie gewettet, beteuert der 43-Jährige.
Über seine Sucht mache er sich keine Sorgen, denn er habe genug Geld, um seine Verluste abzudecken. Dennoch will Barkley künftig mit weniger Einsatz spielen: "Ich sollte mit 1000 Dollar spielen, statt mit 20.000. Dann hätte ich vielleicht 50.000 oder 100.000 Dollar verloren, statt Millionen."
Vergangenen Monat war Barkley in die Auswahl der besten Basketballer, die so genannte "Hall of Fame", gewählt worden. In den 16 Jahren seiner Karriere spielte er für die Philadelphia 76ers, die Phoenix Suns sowie für die Rockets in Houston und erzielte dabei im Schnitt 22,1 Punkte. Eine NBA-Meisterschaft konnte "Sir Charles" aber nie gewinnen. Stattdessen wurde er 1993 zum wertvollsten Spieler (MVP) der Liga gewählt. Ein Jahr zuvor holte er mit der US-Auswahl in Barcelona olympisches Gold.
Erst gestern hatte Golfprofi John Daly seinen Hang zum Glücksspiel zugegeben. Er habe in seiner Karriere zwischen 50 und 60 Millionen US-Dollar an Spielautomaten verzockt, behauptet Daly in seinem am kommenden Montag erscheinenden Buch "John Daly: My Life in and out of the Rough".
spiegel.de