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Thema: Las Vegas und die Berufsspieler

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    Casinospieler Avatar von Newsflash
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    15.05.2005

    Alles auf eine Stadt

    Die Kasinos lügen und stehlen, sie sind eine feindliche Übermacht – sagen die Berufsspieler von Las Vegas. Die Nacht ihres Angriffs

    Von Torsten Hampel, Las Vegas

    Russos Freund, das Genie, ist nicht zur Kasino-Eröffnung gegangen. Es sei gefährlich, hatte er gesagt. Die Angestellten sind noch zu aufmerksam, und auch die Detektive von Griffin Investigations würden da sein und sich umschauen, sie kennen ja sein Gesicht. Das ist das Letzte, was Russo von ihm hörte, es ist jetzt über 24 Stunden her.

    Es ist eine Donnerstagnacht in Las Vegas, Ende April, zwölf Uhr vorbei, eigentlich schon Freitag. Seit dem frühen Morgen sind die Türen zu Wynn Las Vegas offen. 2,7 Milliarden Dollar, das teuerste Kasinohotel der Welt, ein neues Revier. Russo, der nicht übermäßig vorsichtig ist, ist am Morgen hingefahren und hat es sich angesehen. Auch sein Gesicht kennen sie. Er weiß, dass sie Kameras haben in den großen Kasinos, angeschlossen an Computer, die biometrische Merkmale lesen und auswerten können. Wie breit ist die Nase, wie groß ist der Abstand zwischen den Augen, stehen die Ohren ab? Sie könnten ihn erkennen, diese Maschinen, auch in einer Menschenmenge wie an diesem Eröffnungsmorgen, auch wenn er eine Brille trüge, einen Bart oder eine Mütze. Aber er glaubt, dass die Maschinen nicht gut funktionieren. Russo sagt von sich, er habe das Allerweltsgesicht eines weißen amerikanischen mittelalten Mannes, es sei nicht besonders individuell. Er hat eine gute Haut, weil er weder trinkt noch raucht, und seine Zähne sind weiß.

    Er ist zu den High-Limit-Tischen gegangen, bis zu 10000 Dollar kann man dort auf ein Spiel setzen. Er hat die angestellten Kartengeber beobachtet, die Dealer. Sie sind gut gewesen, aber nicht unschlagbar. Er hatte gehofft, doch noch seinem Freund zu begegnen.

    Als Russo wieder zu Hause war, rief er ein paar Mal bei ihm an, es ging niemand ans Telefon. Das ist ungewöhnlich. Sie reden sonst ständig miteinander, die Batterien ihrer Mobiltelefone sind am Ende der Nacht oft leer. Er sprach auf den Anrufbeantworter, er wolle spielen am Abend, er wolle es diesmal im Rio probieren. „Vielleicht sehen wir uns da“, sagte er. Antwort hat er nicht erhalten.

    Mike Russo, 47, der seit drei Wochen allnächtlich von Magenkoliken geweckt wird, die Ärzte machen ihm Hoffnung und sagen, es ist kein Krebs, es ist wohl nur eine Infektion, Russo ist Blackjackspieler. James Grosjean, der Freund, das Genie, 45, auch. Zwei von vielleicht 30 Männern in Las Vegas, die gut davon leben können. Sie haben ein paar Fähigkeiten, ein schneller Blick gehört dazu und mathematische Kenntnisse, Wahrscheinlichkeitsrechnung, die sie gewinnen lassen, wenn die Umstände gut sind. Die Kasinos von Las Vegas, deren Gewinn 6,8 Milliarden Dollar im Jahr 2004 betrug, hassen sie dafür, und sie jagen sie.

    Das Glücksspiel ist ein sicheres Geschäft. Kasinos gewinnen am Ende immer, die mathematischen Gesetze der Spiele, die sie anbieten, sind so. Roulette, Blackjack, Baccara, Craps. Die slot machines, die einarmigen Banditen, die zu hunderten in fast endlosen Reihen in den Spielhallen stehen, sind so programmiert, dass in ihnen abends immer mehr Geld liegt als am Morgen. Wie viel, das regelt auch ein Gesetz, eines, das die Volksvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika beschlossen haben. Die Kasinos bieten auch Pokerrunden an, da spielen die Gäste gegeneinander. Die Kasinos verlangen einen Anteil der Umsätze.

    Russo und Grosjean unterlaufen diese Gesetze, doch was sie tun, ist nicht illegal. Sie nutzen nur jeden Vorteil, den ein Spiel ihnen bietet. Für Blackjack haben sie sich entschieden, weil es das angreifbarste Kasinospiel ist, sagen sie.

    In dieser Donnerstagnacht waren die Umstände gut. In den letzten fünf Minuten vor dem Rauswurf aus dem Rio hat Russo 19800 Dollar gemacht.

    Auf dem Weg zum Ausgang verlangsamt er seine Schritte, er schlendert, idiotisch sieht das aus, er will sich normal verhalten und trotzdem Aufmerksamkeit erregen. Er ist unsicher, er weiß auch nicht, wie man es anstellt, interessiert zu wirken. Er beherrscht nur das Gegenteil. Die mächtigen Arme hält er weit von seinem Körper weg, er läuft vorbei an den slot machines in der Halle, 1200 bimmelnde Spielautomaten, in einem einzigen fensterlosen Raum. Er trägt immer noch diesen gelben Sonnenschutz, nur ein Schirm über der Stirn, gehalten von einem Band um den Kopf. Beim Gehen mustert er die Menschen vor den Automaten, sonst tut er das nie. Er hat Mitgefühl für sie. Nicht mehr so viel wie früher, aber es ist immer noch da.

    Mike Russo hat kurz nachgedacht und hält es nun doch für unwahrscheinlich, dass er es war, der einen Fehler gemacht hat. Sollen sie ihn einholen, die Sicherheitsleute, wo bleiben die denn, sollen sie doch jetzt endlich kommen und ihn ansprechen, warum sind Sie aufgesprungen, Sir, Sie waren nicht gemeint, bleiben Sie, gemeint waren die vier anderen, die sollten vom Spieltisch verschwinden, nicht Sie. Das würden sie sagen. Doch sie kommen nicht.

    Plötzlich, aus dem Nichts, hatten sechs Männer in schwarzen Anzügen um den Tisch gestanden, hinten an der Wand fünf Polizisten in Uniform. Eine Frau war dabei gewesen, auch im Anzug, sie war die Anführerin. Sie war vorgetreten und hatte gesagt: „Wir möchten, dass Sie gehen.“

    Russo hatte sie nicht kommen sehen. Er hatte zurückgelehnt in seinem Sessel gesessen seit halb neun, rechts außen am Tisch, die Amateurspieler, die Touristen, waren endlich gegangen. Er hatte 500-Dollar-Chips vor sich aufgestapelt, jeweils zehn übereinander, fünf Stapel. Zweimal war er aufgestanden, einmal, um auf die Toilette zu gehen, und einmal, um Grosjean anzurufen und ihm zu sagen, er solle herkommen. Sie hätten sich gegenseitig von Nutzen sein können. Grosjean ging wieder nicht ran.

    Die Chips sind aus Plastik. Sie sind angenehm schwer in der Hand, sie haben eine matt glänzende Oberfläche, rau genug, dass man sie aufeinander stapeln kann, ohne dass sie verrutschen. Wenn man ein paar von ihnen in die Hand nimmt und mit ihnen spielt, bevor man sie auf dem Filz eines Kartentisches stapelt, klingt es solide. Ein gutes Geräusch, viel besser als das Rasseln der Vierteldollarmünzen in den Spielautomaten.

    Mike Russo tritt aus dem Kasino, es weht ein warmer Wind. Man kann die Sterne nicht sehen, so hell ist die Stadt. Umgekehrt soll das möglich sein. Las Vegas strahlt bis ins Weltall. Die Spitze der dunklen Glaspyramide des Luxor-Hotels sendet einen Laserstrahl in den Himmel, der angeblich die hellste Lichtquelle in unserem Sonnensystem ist, abgesehen von der Sonne selbst und einem Atomblitz.

    Das Licht lockt Menschen an. 800000 lebten 1990 im Las Vegas Valley, 1,4 Millionen vor fünf Jahren, 1,8 Millionen sind es jetzt, jede Woche ziehen 1500 Leute her. Und es kommen auch immer mehr Besucher. 29 Millionen waren es vor zehn Jahren, 37 Millionen im letzten Jahr. An diesem Sonntag, dem 15. Mai, feiert die Stadt, in der Mike Russo lebt, ihren 100.Geburtstag. Es wird ein Feuerwerk geben. Nicht irgendeines, so viel ist klar.

    Er läuft zum Parkplatz. Es ist halb eins, und Russo weiß, dass es ein Fehler ist, zum Auto zu gehen. Die Kasinoleute würden ihn jetzt vermissen dort drinnen und vielleicht auch beobachten, vom Kontrollraum aus, der bestimmt voller Monitore ist, und der Blick einer Überwachungskamera würde ihm nun schon die ganze Zeit folgen, sein Autokennzeichen würde gefilmt, und über die Mietwagenfirma konnten sie herausbekommen, wer er ist. Russo geht weiter. Es ist ihm egal. Er ist müde, er will heim. Drei Wochen fast ohne Schlaf, drinnen hat er es nicht bemerkt.

    Seit 1989 lebt Russo in der Stadt. Vor ein paar Jahren ist er in eine Wohnsiedlung im Rücken des Strip, des Las Vegas Boulevard, gezogen. Die Siedlung ist eine Festung, sie ist von Zäunen umgeben, der Parkplatz wird gesichert von einem Stahltor. Es gibt Tennis- und Squashplätze, einen Fitnessraum, ein Restaurant. Wenn Russo aus dem Fenster schaut, blickt er in den großen Innenhof, er sieht Palmen, und wenn er wollte, könnte er die Frauen beobachten, die am Schwimmbecken in der Sonne liegen. Aber er schläft meist, wenn er zu Hause ist. Er ist allein.

    Geboren wurde er im Staat New York, in Rochester. Als die Kasinobosse von Las Vegas in Atlantic City investierten, weil 1976 endlich auch dort das Glücksspiel erlaubt worden war, zog er hin. Es ist ihm schnell langweilig geworden. Vor allem aber gab es dort einfach zu wenig Kasinos, bald kannten ihn alle. Er spielte schon ganz gut damals, er kam nirgendwo mehr rein. Sein Computeringenieursstudium hatte er da bereits abgebrochen.

    Grosjean tauchte später in Las Vegas auf, 1998 ist er Russo zum ersten Mal begegnet. Grosjean lebt immer noch in Chicago, ein paar Mal im Monat kommt er her, und dann ist er 16 Stunden am Tag unterwegs. Er ist sehr begabt und ehrgeizig. Es gibt eine Auszeichnung für Blackjackspieler, sie haben eine eigene Hall of Fame. Grosjean war in diesem Jahr im Gespräch dafür, aufgenommen zu werden.

    Als junger Mann hatte er ein Stipendium, das ihm erlaubte, Ökonomie in Harvard zu studieren. Im „Harvard Political Review“, einer Studentenzeitschrift, sagte er die deutsche Wiedervereinigung voraus. Er hatte ein Stipendium für die Universität von Chicago, dort begann er mit einer Doktorarbeit. Und er hatte eines, schon viel früher, für das College. Es hieß Golden-Nugget-Stipendium, gestiftet vom Kasinounternehmer Steve Wynn.

    Steve Wynn: 1989 das Mirage gebaut, 610 Millionen Dollar, 3000 Zimmer in drei 30-stöckigen Türmen. 1993 eröffnete das Treasure Island, 437 Millionen, 2900 Zimmer, 36 Stockwerke, unten ein 7000 Quadratmeter großes Casino. 1996 Monte Carlo, 344 Millionen. Schließlich 1998 das luxuriöse Bellagio, sein Meisterwerk, 1,8 Milliarden Dollar. Und nun das Wynn, eine Fassade aus Gold und Glas. 2,7. Das ist der Gegner.

    Es ist gut, ein Kasino, so ein gigantisches Monster, zu besiegen, hat Grosjean einmal gesagt. „Zwar sind wir nur kleine Mäuse, die sich ein bisschen was vom Käse abbeißen, aber die haben keine Klasse und keine Ehre. Sie lügen, sie stehlen“, sagte er, und sie haben ihn ins Gefängnis gebracht.

    Es ist einige Jahre her, Grosjean war vier Tage lang eingesperrt, Russo einen halben. Man hat ihnen Falschspiel vorgeworfen. Die beiden prozessierten dagegen, die ersten beiden Verfahren haben sie gewonnen. 400000 Dollar Schadenersatz bekamen sie dafür. Ein drittes Verfahren beginnt Ende Mai vor dem obersten Gericht von Nevada.

    Grosjean nimmt also Rache, und Russo? Er sagt: Geld. Jeder, der sagt, er liebe das Spielen, sei krank. „Aber es ist kein verdientes Geld, es ist immer ein bisschen schmutzig.“ Er lügt jeden Tag, sagt er, lässt die Menschen im Unklaren darüber, wie er wirklich heißt und was er für Fähigkeiten besitzt. Im Rio nannte er sich Steve. „Jedesmal verlierst du einen Teil deiner Seele“, er sagt das so, „Las Vegas ist ein großer Staubsauger für Geld und für Seelen.“ Man macht vielleicht ein paar 100000 Dollar im Jahr, sagt er, aber dein Leben geht darüber vorbei.

    Das Telefon fängt an zu piepen. Jim ist dran, einer von Russos Partnern, er hat gehört, was passiert ist, kannst du mich abholen, ich stehe vor dem Palms. Im Wagen erklärt Russo die Situation. Die vier anderen am Tisch waren Leute von Grosjean, er war überrascht, als er sie am Abend kommen sah, sie waren nicht verabredet. Jeder Blackjackprofi hat seine Leute, die für ihn durch die Kasinos ziehen und nach Tischen Ausschau halten, an denen die Dealer müde sind oder schlecht. Wo sie Fehler machen durch ungeschicktes Kartenausgeben oder nicht erkennen, dass es kein Zufall ist, wenn Spieler wie Russo oder Grosjean stundenlang mit kleinen Summen hantieren, aber immer gerade dann Tausende Dollar setzen, wenn sie ein Spiel auch gewinnen.

    Beim Blackjack geht es darum, mehr Punkte als die Bank zu erreichen, maximal 21, in Deutschland kennt man das Spiel unter dem Namen 17 und 4. Hat man mehr als 21 Punkte, hat man sich überkauft. Die Spieler machen einen Einsatz. Sie erhalten vom Dealer, der Bank, zwei Karten, offen, so dass jeder sie sehen kann. Der Dealer legt sich ebenfalls eine offene Karte, eine weitere verdeckt. Den Spielern steht es nun frei, die Einsätze zu erhöhen und weitere Karten zu ziehen oder keine mehr zu nehmen. Sind alle Spieler fertig, deckt der Dealer seine zweite, verdeckte Karte auf. Hat er 16 oder weniger Punkte, darf er noch eine Karte ziehen. Hat er 17 oder mehr, dann nicht. Als Spieler gewinnt man, wenn man näher an der 21 liegt oder die Bank sich überkauft hat.

    Russo und Grosjean und ihre Leute sind angewiesen auf schlampige Dealer, sie müssen Blicke auf die verdeckten Karten erhaschen können, sie müssen deren Mischtechnik lesen können, es gibt Möglichkeiten, anhand des Rückseitenmusters einer Karte auf ihren Wert zu schließen. Und wenn sie gewinnen, müssen sie es so tun, dass es keinen Argwohn weckt. Es muss aussehen, als hätten sie Glück. Sie brauchen Jahre dafür.

    Die vier wollten es an diesem Abend ohne Grosjean probieren. Geena, die schöne Schwarzhaarige, die ein Gesicht hat wie Nofretete, der dicke Kerl, den sie Bullet nennen, die Kugel, und zwei andere Männer, die aussahen wie Studenten. Sie verloren meistens, sie waren laut, Bullet hat dauernd geflucht, ist aufgesprungen, hat Rotwein bestellt und ihn aus der Flasche getrunken. Geena in gespielter Wut warf öfter das Beistelltischchen neben ihrem Sessel um, die blonde Kellnerin mit den nackten Beinen war immer wieder damit beschäftigt, den Unrat aus dem Aschenbecher vom Teppich zu kehren und Weingläser aufzusammeln.

    Vielleicht war den Kasinoleuten einfach dieses Benehmen zu viel. Andererseits, wahrscheinlich ist das nicht. Wer verliert, egal wie er aussieht, egal wie er sich benimmt, wird behandelt wie ein König.

    Das Telefon piept wieder. James Grosjean taucht auf. Auf die Frage, wo er die ganze Zeit gesteckt hat, antwortet er nicht. Er ist wütend. Geena ist schon bei ihm. Er fragt, was los war. Russo stellt das Telefon laut, Jim soll mithören. Grosjeans Leute haben 60000 Dollar verloren an diesem Abend, sie sollten den Verlust wenigstens noch reinholen. Und jetzt sind sie rausgeflogen, das Geld ist weg, und ihre Gesichter sind auf den Überwachungsvideos drauf. Man wird Fotokopien davon machen und sie an die Angestellten des Rio verteilen, man wird die Bilder weiterleiten an Griffin Investigations, die Detektive werden sie womöglich in ihr Buch aufnehmen, ihre Sammlung mit den Daten der guten Spieler und der Betrüger. Sie aktualisieren das Buch ständig, und sie verkaufen es an alle Kasinos der Welt. Einen Monat lang, das ist Grosjeans Faustregel, werden sich seine Partner und auch Russo im Rio nicht mehr sehen lassen können, und wer weiß, wo sonst auch nicht mehr.

    „Geena sagt, ihr habt euch mal angesehn und mit den Augen gerollt, haben die das vielleicht für irgendein Zeichen halten können?“

    „Kann sein, aber eigentlich war klar, dass ich nicht zu ihnen gehöre. Dass die zusammengehört haben, war noch klarer, die haben sogar Chips untereinander getauscht.“

    „O, Jesus.“

    „Kann aber auch sein, dass es an mir lag. Ich glaub’s ja nicht, ich hatte am Schluss eine 17, die Kameras haben das vielleicht gesehen, und ich hab trotzdem eine Karte nachgefordert. Ich wusste ja, dass die Dealerin 18 hat. Ich muss überlegen.“

    Wer ein Blatt hat, mit dem er gewinnen könnte, der hat eine Hand, sagen die Spieler. Die 17 ist keine besonders gute Hand, sie ist von den guten die schlechteste. Üblicherweise belässt man es dabei, hat man 17, fordert man keine Karten mehr nach. Alles andere erregt Verdacht.

    Der Wagen fährt über die Flamingo Road, er überquert jetzt die Brücke über den Interstate Highway 15, der sich parallel zum Strip von Nord nach Süd durch die Stadt zieht. Vorn rechts das Bellagio, es kommt näher, links Caesars Palace.

    Sie biegen auf den Boulevard, die Glühlampenfassade des Flamingo leuchtet ihnen entgegen, die Kreuzung ist taghell. Sie fahren nach Norden, nur langsam geht es vorwärts, die Autos stauen sich, die Leuchtreklamen spiegeln sich im Lack. All die Leute, die tatsächlich so etwas wie Glück hier suchen, die es nicht besser wissen. Die alle immer nur eines wissen: was sie von ihrem Gewinn alles kaufen werden. Nichts werden sie kaufen, verlieren werden sie. Wynn lässt schon eine neue Baugrube am Strip ausheben, Encore soll das Haus heißen, das daraus wachsen wird. Die Morgenzeitung hatte einen Professor der Universität von Nevada zitiert, dies sei alles erst der Anfang, sagte er. Die Stadt stehe vor einem Bauboom.

    Russos Müdigkeit ist weg, er fragt Jim, ob er noch mitkommt ins Peppermill-Restaurant, etwas essen.

    Das Peppermill ist ein kleines Haus mit mintgrün und rosa leuchtenden Neonröhren an der Fassade, bei der Inneneinrichtung herrscht Chrom vor. Es ist voll, sie müssen etwas warten, bis die Kellnerin ihnen einen Platz zuweist. Jim bestellt eine Schale mit Erdbeeren und Brombeeren, Russo ein Omelett. Sie trinken eisgekühltes Wasser aus großen Plastikbechern.

    „Hätte man was merken können?“, fragt Jim, „gab’s Hitze?“

    „Nichts bemerkt.“

    Hitze: jede Art von Aufmerksamkeit, die ein Kasino einem verdächtigen, guten Spieler schenkt, zum Beispiel durch das Beobachten des Spiels, die Frage nach einem Ausweis oder durch Benachrichtigen des Überwachungsraumes. Auf Hitze folgen Gegenmaßnahmen, dann Hausverbot. So steht es in den Begriffserklärungen einer Blackjackfibel. Hitze, heat, das ist das Wort, das die Gefahr beschreibt beim Spiel gegen die Kasinos. Vermeiden zu können, dass Hitze entsteht, ist die wichtigste Qualifikation eines Spielers.

    Die Fibel hat Grosjean geschrieben. Er wird so lange weiterspielen, bis er genug weiß, um ein zweites Buch schreiben zu können. Es wird ein sehr wissenschaftliches Buch werden, mit Formeln und Tabellen. Wer es zu lesen versteht, wird danach so gut sein wie er. Las Vegas wird weiter wachsen. Die Mäuse wachsen mit.

    tagesspiegel
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