Freitag, 23. April 2004 / 13:00:51
Zuger Polizei hebt illegalen Schenkkreis aus
Zug - Die Zuger Polizei hat einen so genannten Schenkkreis ausgehoben. An dessen Veranstaltung in Cham nahmen rund 50 Personen im Alter zwischen 21 und 71 Jahren teil, etwa die Hälfte von ihnen Schweizer. Die Polizei beschlagnahmte 25 000 Franken.
Schenkkreise funktioneren nach dem Schneeballsystem. Jeder Teilnehmer muss neue Schenker finden. Das System ist illegal. Wer sich beteiligt, verstösst gegen das Lotteriegesetz. Von den in Cham kontrollierten Personen wohnen 40 in der Zentralschweiz. Die Ausländer stammen vorwiegend aus Südwesteuropa, wie die Zuger Polizei mitteilte.
Bei dem ausgehobenen Schenkkreis musste jeder Teilnehmer eine Einlage von 1500 Franken leisten. Danach musste er acht neue Teilnehmer rekrutieren, die wiederum ihre Einlagen bezahlen müssen. Gelang ihnen das, erhielten sie je 12 000 Franken. Wer das Geld bekam, schied aus dem Kreis aus.
Keine feste Organisation
Die exponenzielle Entwicklung der Teilnehmerzahl lasse einen Schenkkreis in der Praxis rasch zusammenbrechen, so die Zuger Polizei. Die Folge sei, dass die meisten Schenker ihren Einsatz verlieren.
Schenkkreise sind in der Regel nicht fest organisiert. Sie sind flexibel aufgebaut und arbeiten anonym. Die Bekanntgabe von Termin und Ort von Zusammenkünften erfolgt meist kurzfristig. Wie viele Schenkkreise in der Schweiz aktiv sind, ist nicht bekannt.
rp (Quelle: sda)
www.st.gallen.ch/news/detail.asp?ID=175626