Die Spielbanken und Spielhallen sind geschlossen. Corona-bedingt dürfen sie nicht öffnen, wegen der Gefahr, dass Infektionsgeschehen befeuern zu können. Wer seiner Leidenschaft nachgehen möchte, findet trotzdem einen Weg. In diesem Fall nur in Hinterzimmern, wo illegale Treffen unter Spielern und Veranstaltern abgehalten werden.
Dabei zeigt sich, dass zumindest manche Spieler keine Angst vor Kontrollen haben. Sie zocken einfach bei der nächsten Gelegenheit weiter. Ebenso sind der Kreativität von Veranstaltern keine Grenzen gesetzt. Aktuell schlägt Hamburg Alarm, da in den vergangenen Wochen mehrere Razzien mit Erfolg durchgeführt wurden. Nicht selten geht es dabei um tausende von Euros, welche an Spielautomaten, bei Pokerrunden und für illegale Sportwetten riskiert werden.
Interessant ist dabei: Womöglich haben sich die veranstaltenden Personen lediglich ein neues „Geschäftsfeld“ gesucht. Denn während der Pandemie gehen die Einbruchsfälle zurück, da Wohnungen auch tagsüber vermehrt genutzt werden. Doch genau in dieser Zeit wächst das illegale Glücksspiel an.
Eine Razzia ergab sich am 20. Dezember. Die Beamten stürmten ein Hinterzimmer an der Wandsbeker Chaussee. Davor zeigte sich ein geschlossenes Geschäft, welches auf den ersten Blick harmlos erschien. Um Mitternacht trafen die Ermittler 24 Personen an. Sie spielten Poker und an Automaten. Bei der Beschlagnahmung wurden über 250.000 Euro in bar sichergestellt.
Nur drei Tage später griffen die Ermittler auf einem Firmengelände in Tonndorf zu. Ein Hinterhaus entpuppte sich als Zockerbude für erneut 24 Personen. Inklusive Alkoholkonsum und weiteren Annehmlichkeiten. Solche Entdeckungen sind derzeit doppelt problematisch, weil zugleich Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz vorliegen.
Besonders spannend war die Razzia im November, welche bei einem Sportlertreff stattfand. Jemand hatte Zugang durch das Toilettenfenster gewährt. Die zumeist teuren Luxusautos parkten auf einem benachbarten Grundstück.
Nicht selten ergeben sich Zusammenhänge mit dem Rotlichtmilieu und Drogen sind gern im Spiel. Die Einsicht der Teilnehmer solch illegaler Treffen ist begrenzt. Auf der anderen Seite findet die Polizei aber auch Freundeskreise, welche sich einfach mal wieder zusammensetzen wollen.