In diesen Tagen hört und liest man viel vom Stellenabbau. Davor können sich auch nicht die Casinos Austria schützen. Corona gab dem geplanten Vorhaben wohl nur noch den letzten Schubs. Das österreichische Unternehmen plant jeden vierten Job aufzulösen. Ebenso könnten Gehälter gekürzt werden. Standorte wolle man dagegen nicht schließen, heißt es.
Während im Jahr 2000 noch 1,98 Millionen Besucher in die Spielbanken gingen, waren es letztes Jahr nur noch 1,23 Millionen. Hierbei zeichnete sich ein konstanter Rückgang ab, der nicht folgenlos blieb. Zumal das junge Publikum den Schwund nicht ausgleicht, welcher durch das Ausbleiben der älteren Generationen entsteht.
Unter dem Deckmental „ReFIT“ haben die Casinos Austria ein Programm zur Umstrukturierung aufgelegt. Die McKinsey Unternehmensberatung steht der Casino-Gruppe dabei beratend zur Seite. Am 8. Juli will man die Fakten zum Sanierungsprogramm präsentieren. Mit dem Ziel, in absehbarer Zeit wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Allein in diesem Jahr rechnet man mit einem Verlust von bis zu 64,7 Millionen Euro.
Das ReFIT-Programm geht davon aus, dass es 2021 noch rote Zahlen geben wird, um dann in 2022 die Kehrtwende zu schaffen. Dafür bedarf es aber unter anderem einer massiven Rückkehr internationaler Gäste. Diese waren zuletzt wegen Corona ausgeblieben. Selbst nach der Wiedereröffnung bleiben sie oftmals aus.
Der Stellenabbau soll dabei nicht nur die Angestellten in den Spielbanken betreffen. Auch das Management will man ausdünnen. Von den 113 Führungskräften bleiben am Ende nur noch 75. Bis nächstes Jahr sollen 427 vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter gehen müssen. Allerdings arbeiten viele nur auf Teilzeitbasis, sodass die Zahl der betroffenen Angestellten höher sein wird. Mehr dazu gibt es bei der angekündigten Sondersitzung.
Dabei wird genau geschaut, wie gut sich ein Standort gegen den Rückgang zur Wehr gesetzt hat. Demnach könnten manche Spielbanken sogar mehr als die Hälfte ihres Personals verlieren. Wer bleiben darf, muss sich auf ein niedrigeres Gehalt um bis zu 20 Prozent einstellen. Dafür werde man einen neuen Kollektivvertrag ausarbeiten.