Die Casinos Austria AG hat die hitzigen Debatten um den Fortbestand der zwölf Spielbanken hinter sich. Vor einigen Wochen gab Novomatic seinen Ausstieg bekannt und stellte seine Anteile zum Verkauf.
An den Casinos Austria ist die österreichische Staatsholding (ÖBAG) beteiligt. Ebenso investiert ist die Sazka-Gruppe. Sie gilt seit geraumer Zeit als größter Anteilseigner und nutzte nun die Gunst der Stunde, um neu zu verhandeln. Der geschlossene Syndikatsvertrag ermöglicht es der ÖBAG, weiterhin Einfluss auf die wichtigsten Entscheidungen zu nehmen.
Im bisherigen Vertrag war ein Vorverkaufsrecht für die ÖBAG festgehalten worden. Davon machte die Staatsholding jedoch keinen Gebrauch. Die Diskussionen gelten als beendet, um sich wieder voll und ganz auf das Geschäft fokussieren zu können. Seitens der Sazka-Gruppe übernahm man die Novomatic-Anteile und schafft es somit auf mindestens 53,2 Prozent.
Novomatic ist seit Dezember formell aus dem Vertragsverhältnis ausgestiegen. Weil die ÖBAG ihr Verkaufsrecht nicht geltend machte, kam die Sazka-Gruppe zu Wort. Allerdings wurden der Investorengemeinschaft gewisse Auflagen erteilt. So kam der besagte Syndikatsvertrag zustande. Dessen Details gelangten nicht an die Öffentlichkeit.
Jedoch soll es um die Sicherung der Arbeitsplätze und die Standorte in Österreich gehen. Zudem behalten die Casinos Austria ihren Hauptsitz in Österreich und führen dort ihre Steuern ab. Alle Anforderungen umfassen eine Laufzeit von 15 Jahren. Dies schließt die Abgabe der Sport- und Kulturförderung mit ein.
Fraglich bleibt, warum sich die ÖBAG nicht selbst die Anteilsmehrheit sicherte? Zum Wohle des Unternehmens, fiel die Entscheidung anders aus, heißt es. Allerdings räumte sich die Staatholding ein Nominierungsrecht für den Aufsichtsrat ein. Außerdem darf sie den Chef des Vorstandes stellen. Inklusive einem Vetorecht bei gewissen Beschlüssen.
Der geheim ausgehandelte Vertrag soll künftige Streitigkeiten zwischen den Anteilseignern vermeiden. Diese hatten das Geschäftsleben belastet und zu Sorgen in der Öffentlichkeit geführt. Die ÖBAG hält zwar keine 50 Prozent an den Casinos Austria, soll aber trotzdem dieselben Rechte und Pflichten zugesprochen bekommen.
Dabei besitzt die ÖBAG lediglich 33,2 Prozent und die Sazka-Gruppe könnte mit den Novomatic-Anteilen auf 56,5 Prozent kommen. Realistisch sind aber mindestens 53,2 Prozent, weil andere Aktionäre sich ebenso einkaufen könnten.
Am vergangenen Freitag berieten sich die Beteiligten intensiv. Das Gerücht um einen möglichen Börsengang räumten sie dabei aus dem Weg. Jedoch wollte man diesen Schritt nicht gänzlich verneinen. Er bleibt für die Zukunft vorbehalten.