Jahrelang hat Peter Zanoni für den Erhalt seiner Concord Card Casinos gekämpft. In der Szene wurde er als „Pokerkönig“ bezeichnet, denn genau darum drehte sich das Angebot seines Unternehmens. Noch vor einigen Monaten war für ihn an Aufgabe nicht zu denken. Nun wurde die endgültige Schließung bekannt gegeben.
„Mit großen Bedauern sehe ich mich veranlasst bekanntzugeben, dass ich mit dem heutigen Tage die Concord Card Casinos endgültig schließen muss“, erklärte Zanoni am Montag gegenüber seinen Angestellten. Am gestrigen Dienstag habe er die Insolvenz beantragt. Womit auch klar ist, welche Probleme er eben nicht lösen konnte.
Es geht weniger um den Druck durch die Politik. Vielmehr schafft es Zanoni nicht mehr gegen die Finanzbehörden anzukämpfen. Wegen der Besteuerung seiner Einnahmen ist er viele Jahre gegen diese vorgegangen.
Im Kern ging es darum, welche Zahlen als Grundlage zur Berechnung der Steuer dienen. Zanoni vertritt die Ansicht, dass allein seine Gewinne versteuert werden müssten. Das Finanzamt wollte auf Grundlage der Spieleinsätze abrechnen. Sein Brutto versteuern zu müssen, ist auf Dauer eine zu hohe finanzielle Belastung.
Zanoni fasst zusammen: „Für jeden Brutto-Euro muss ich fünf Euro Abgabe zahlen, und da sind die Kriegsopfer-Abgabe und die Vergnügungssteuer noch nicht dabei, die jede für sich eine erdrosselnde Wirkung haben. Das ist schlicht und ergreifend eine Hetzjagd, die jetzt zu Ende ist.“
Er beschreibt es als Kampf „David gegen Goliath“. Aktuell liegt noch eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) zur Bearbeitung vor. Ebenso soll der Europäische Gerichtshof noch ein Urteil fällen. Allerdings kann sich der „Pokerkönig“ keinen weiteren Tag mehr leisten. Es haben sich knapp 600 Millionen Euro an Steuerschulden angesammelt.
Pro Jahr haben die Concord Card Casinos etwa 30 Millionen Euro an Umsatz generiert. Eine wirklich leichte Rechenaufgabe, welche nur einen Schluss zulässt. Peter Zanoni ist pleite!
Sein Unternehmen wuchs über die Jahre auf zwölf Concord Card Casinos an. Im Januar kam es zu Razzien durch die Finanzpolizei. Sie war umgehend erschienen, nachdem die notwendige Lizenz abgelaufen sei. Zanoni hatte kurz darauf sieben der zwölf Einrichtungen wieder eröffnet. Allerdings nur um dort das kostenlose Pokerspiel anzubieten. So sehr blieb er den Karten treu. Doch nun istt endgültig Schluss!