Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie leicht sich Menschen hinters Licht führen lassen. Vor wenigen Tagen wurde auf eine illegale Sachpreis-Lotterie in Dubai hingewiesen. Dazu gab es einen Bericht in der Lokalzeitung „The National“. Redakteure hatten mit einigen Betroffenen über das sogenannte „Lucky Game“ gesprochen.
Die Betrüger hatten es dabei auf Arbeiter im Niedriglohnsektor abgesehen. Sie platzierten vier Stände am Fährterminal von Schindagha. Auch an anderen Orten in Dubai versuchten sie es mit folgender Masche.
Wer teilnehmen wollte, zahlte umgerechnet 5 und 25 Euro. Danach griff die Person in eine Box und zog einen verschlossenen Briefumschlag heraus. Darin lag ein Zettel, welcher eine Losnummer preisgab. Bei den Sachpreisen handelte es sich um zum Teil sehr wertvolle Gegenstände (z.B. ein iPhone).
Hierbei zogen die Trickbetrüger ein böses psychologisches Spiel ab. Zum einen gab es Preise zu gewinnen, welche sich die Zielgruppe mit ihrem geringen Gehalt wohl niemals selbst leisten könnte. Zum anderen gab es zwischendurch immer wieder euphorische Gewinner. Vermutlich mit dem Vorgang vertraute Personen, wie man sie von den Hütchenspielern kennt.
Durch die Medien wurde das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung aufmerksam. Es kam zur Schließung mehrerer dieser Stände. Dabei geht es nicht nur um den vermeintlichen Betrug an sich. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben Glücksspiele aller Art verboten.
Wer bis dato auf die Masche hereinfiel, riskierte nicht selten einen Drittel oder mehr seines monatlichen Lohns. Opfer wandten sich an die Medien, um alles auffliegen zu lassen.
Es sollte einen stutzig machen, wenn sich spontan größere Menschenmengen ansammeln. Nur um jubelnd einem Glücksspiel beizuwohnen. Dann stehen unter Garantie ein oder zwei Lockvögel unter ihnen, um die potentiellen Teilnehmer zu ermutigen.
Die Folgen für die Veranstalter sind unklar, dürften aber aufgrund der Gesetzeslage schwerwiegend sein.
Ob so eine Masche auch im deutschsprachigen Raum kurzfristigen Erfolg haben könnte?