Lotto Sachsen-Anhalt soll Details zu einem brisanten Fall verschwiegen haben. Es geht dabei um die Frau einer Annahmestelle, welche zusammen mit ihrem Mann der Geldwäsche verdächtigt wird.
Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall. Davon betroffen ist eine Filiale aus Zerbst. Es kam zur Weiterleitung der Akten an die zuständige Staatsanwaltschaft in Dessau.
Den Stein ins Rollen brachte ein von der AfD ins Leben gerufener Untersuchungsausschuss. Dieser beschäftigt sich seit November im Landtag mit der möglichen Geldwäsche. Es kam zur Untersuchung aller finanziellen Aktivitäten der Dame. So bemerkte der Ausschuss, dass sie in relativ kurzer Zeit viele Gewinne beim staatlichen Anbieter Oddset realisieren konnte. In der Summe beliefen sich ihre Ausschüttungen auf mehr als 258.000 Euro.
Nicht weniger interessant ist der Fakt, dass ihr Ehemann früher Software für Glücksspielanbieter entwickelt hat. Womöglich haben sich die beiden Insiderwissen bedient, um daraus geldwerte Vorteile zu schlagen.
Während die Untersuchung voranschritt, ergaben sich Verbindungen zu weiteren Personen. Insgesamt neun Personen fielen durch ihre millionenschwere Einsätze auf. Außerdem hoben sie regelmäßig große Beträge in bar ab. Eine Transaktion ging nach München, weshalb die Spurensuche von dort aus begann. Allerdings fehlten damals die nötigen Beweise.
Der Lotto-Gesellschaft droht Ärger, weil sie die frühere Arbeit des Ehemanns und andere Details hätten erkennen müssen. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) forderte am Montag alle verfügbaren Akten zu diesem Fall an.
Mangelnde Kontrolle habe dies erst ermöglicht, erklärte AfD-Abgeordneter Jan Wenzel Schmidt.