Vor zwei Tagen überschlugen sich die australischen Medien. Mehrere Zeitungen veröffentlichten ihre Ergebnisse, nachdem sie ein Jahr lang über die Crown Resorts Limited recherchiert hatten. Die Anschuldigen wiegen schwer, denn angeblich haben die Betreiber kriminelle Verbindungen genutzt. Eine Ex-Angestellte sowie der Schriftverkehr aus vielen E-Mails soll das Casino-Unternehmen belasten.
Durch dubiose Kontakte entstand wohl ein Geschäftsmodell, mit dem die Crown Resorts wohlhabende chinesische Spieler anlocken. Mit dem Ziel, dass sie doch einmal das Crown Casino Melbourne besuchen. Aus Insider-Informationen wollen die Zeitungen genügend belastendes Material besitzen.
Erfolgreich angeworbene VIPs aus China, ließen in kurzer Zeit Millionen von Dollar im australischen Casino. Anreiz für diese intensive Recherche gab womöglich ein Bericht vom TV-Sender ABC, welcher in 2017 erschien. Die sogenannten „Junket Operators“ sind kein neuer Begriff. Das Geschäftsmodell scheint gut durchdacht, gilt aber als illegal. Immerhin hat es nur ein Ziel: Gut betuchten Menschen alles Geld aus der Tasche zu ziehen.
Solche VIPs werden von lokalen Mittelsmännern ausfindig gemacht und mit zahlreichen Angeboten verlockt. Alles läuft auf eine organisierte Glücksspielreise hinaus. Teilweise betreuen sie wohl sogar deren Guthaben für diese Zeit.
Australien hat den Junket Operators noch nicht angenommen und somit sind ihre „Dienste“ dort legal. Allerdings hat China sie schon längst verboten. Doch durch die Verschiebung über Landesgrenzen hinaus, wird es wohl schwierig sein, diese Aktionen zu unterbinden. Jedoch könnte man den Initiator, die Crown Resorts Limited, dafür zu Verantwortung ziehen.
Neben dem Anlocken von wohlhabenden Spielern aus China, soll sich in den Räumen des Casinos noch mehr abgespielt haben. Es werden E-Mails zitiert, welche auf Geldwäsche im ganz großen Stil hindeuten. Das Crown Management wäre sich dieser illegalen Handlungen bewusst gewesen, heißt es.
Doch um in das streng kontrollierte Australien problemlos ein- und ausreisen zu können, brauchte es gute Kontakte. Die Berichte beziehen das australische Konsulat mit ein. Dieses soll Visas nach Bedarf ausgestellt und dabei ein Auge zugedrückt haben.
Eine Dame namens Jenny Jiang hat lange Zeit für Crown gearbeitet. Sie hat ausgepackt und somit wichtige Indizien für die illegalen Machenschaften geliefert. Denn Jiang wurde im Oktober 2016 mit 18 weiteren Personen verhaftet, eben wegen dieser illegalen Vermittlungen.
Bislang fehlt eine Stellungnahme von den Crown Resorts. Im Moment ist niemand zu einem Interview bereit.