Peter Zanoni hat mit seinen Poker-Casinos in Österreich viele Jahre gut verdient. Doch zuletzt liefen die Geschäfte alles andere als rund. Seine Firma meldete Insolvenz an. Als Grund dafür nannte man Steuerschulden durch die fällige Glückssielabgabe. In den letzten Jahren hatten die Pokerräume zunehmend mit Regulierungen und Verboten zu kämpfen.
Für die Montesino Entertainment Group GmbH brechen nun dunkle Zeiten an. Über die Kreditschutzverbände Creditreform und AKV wurde veröffentlicht, dass das Konkursverfahren am vergangen Mittwoch begann.
In der Tageszeitung „Kurier“ schrieb man von 256 betroffenen Mitarbeitern. 2017 soll das Unternehmen bereits Schulden von über 130 Millionen Euro angehäuft haben. Weder Zanoni, noch seine Firma äußerte sich bislang zum Insolvenzverfahren.
Die Poker-Spielbanken hatten lange Zeit die Freiheit genossen, eben keine Spielbankenabgabe zahlen zu müssen. Schließlich wird das Kartenspiel als überwiegend Skill-basiert beschrieben. Doch die Gerichte sahen dies anders. Dazu gab es einige Verfahren am Verwaltungsgerichtshof (VwGH). Gläubiger dürfen können ihre Ansprüche bis zum 15. Juli 2019 anzeigen, heißt es.
Peter Zanoni kämpfte immer wieder vor Gericht. Zuletzt ging es um die geforderte Kriegsopferabgabe. Das Gericht zwang sein Unternehmen zur Zahlung von 97,6 Millionen Euro. Das Montesino zählt zu den zwölf Concord Card Casinos (CCC). Mehr als 20 Jahre versuchte Zanoni zu erklären, dass seine Kartenspielhallen eben nicht unter das Glücksspiel fallen.
Neben dem finanziellen Druck, verlieren die Betriebe zum Jahresende auch noch ihre Betriebsberechtigung. Ab dann geht es nur noch mit speziellen Lizenzen weiter.
Eine letzte Chance besteht darin, dass die Europäische Kommission anders entscheidet. Dort hat Zanoni nämlich eine Klage auf Schadensersatz in Höhe von 321,738 Millionen Euro eingereicht. Kommt dies durch, wären die Bilanzen der letzten Jahre positiv gewesen. Damit könnte man die drohende Insolvenz noch abwenden. Unklar ist jedoch, wann die EU-Kommission dazu ihr Urteil fällt.