Stolze 450.000 Euro darf Lotto Faber an seine Tipper auszahlen. Eigentlich waren es nur 22.500 Euro, aber einem Mitarbeiter unterlief ein Zahlendreher mit schweren Folgen. Norman Faber erklärte gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), dass man zunächst gezögert habe. „Diese Summe ist kein Pappenstiel“. Doch die Lottogesellschaft zahlte, um schlussendlich ihr gutes Image zu bewahren.
Bei diesem Gewinnspiel konnte man mittels Rubbellos teilnehmen. Die übliche Aktion, über welche Faber in seiner monatlichen Kundenzeitschrift informiert. Das „Rubbellotto“ funktioniert nach dem Prinzip „4 aus 16“. Sie rubbeln vier Zahlenfelder frei und es gibt 15-mal 1.500 Euro zu gewinnen.
Doch das Heft vom Januar sollte deutlich wertvoller sein. Norman Faber musste dazu eingestehen: „Es war ein Zahlendreher, wie er uns erstmals seit mehr als 30 Jahren passiert ist. Ein Mitarbeiter hat in einer der Reihen statt der 15 eine 16 verwendet.“ So entstand die ungewollte Zahlenkombination 6, 8, 10, 16. Diese existierte nun auf fast 400 Rubbellosen.
300 Gewinner meldeten sich zu Wort, weil sie ihre Prämie beanspruchen wollten. Zunächst versuchte Faber die Sache abzuschwächen, entschuldigte sich und bot 100 Euro pro Person als Entschädigung an.
Ein Kunde aus Stolberg bestand auf die 1.500 Euro. Damit kam er sogar ins Fernsehen. Der WDR berichtete im Februar darüber. Der Druck wuchs und zwang Faber dazu nachzugeben. Rechtlich betrachtet, konnte der Lottoanbieter nicht anders reagieren. Es bestand keine Chance den Fehler auszubügeln.
Norman Faber sieht dies zwar anders, aber er knickte ein. Seine Kunden zeigten „wenig Verständnis“ für den Fehler. Alle 300 Spieler, welche sich binnen der vierwöchigen Frist gemeldet hatten, erhielten die vollen 1.500 Euro überwiesen. Was in der Summe 450.000 statt der gewohnten 22.500 Euro macht.
Auch der Mitarbeiter, welcher den Zahlendreher verursacht hatte, darf bei Faber bleiben. „Er ist am Boden zerstört. Wir haben ihn ausdrücklich gebeten, weiter bei uns beschäftigt zu sein“, so die Aussage von Herrn Faber. Seitdem werden die Gewinnzahlen von einem ganzen Team mehrfach geprüft und erst dann abgedruckt.