An Geld fehlt es dem niederösterreichischen Konzern nicht. Doch Novomatic will vorerst seinen Kaufrausch pausieren. Bei gut 100 Zukäufen, allein in den letzten drei Jahren, haben sich nicht alle Firmen wie gewünscht entwickelt. Deshalb will Novomatic seinen Fokus auf die Optimierung ausrichten.
Nach den etwa 1,5 Milliarden Euro an Investitionen erklärt sich Novomatic nun zum Marktführer. Dies betrifft Österreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und Teile von Osteuropa. So verkündete es Firmenchef Harald Neumann auf der Glücksspielmesse ICE in London.
Der niederösterreichische Konzern setzt auf Konsolidierung. Keineswegs aus Geldmangel – vielmehr haben sich einige der zuletzt hurtig gemachten Zukäufe nicht wie gewünscht entwickelt.
Er schließt weitere Zukäufe nicht aus, aber sie müssten schon „strategisch extrem wichtig“ sein, um sie in Betracht zu ziehen. Immerhin bringt es der Konzern schon auf 223 konsolidierte Firmen und insgesamt knapp 500 Beteiligungen. Eigentümer Johann Graf hat sich damit wahrlich ein Imperium geschaffen.
Rund zehn Prozent der einverleibten Firmen liegen hinter den Erwartungen zurück, so Neumann. Entweder wurden sie zu teuer eingekauft oder entwickelten nicht die erhoffte Dynamik. Jetzt geht es Novomatic um „Konsolidierung und Optimierung“, aber keinesfalls aus Geldmangel. Firmen können zusammengelegt, geschlossen oder verkauft werden. Dies soll zu einer „schlankeren Struktur“ führen.
Wenngleich das operative Geschäft gut läuft, so stehen auf der Ausgabenseite enorm hohe Posten. Nicht nur durch die Zukäufe, sondern auch wegen Gesetzesänderungen wie sie in Deutschland eintraten. Dort musste Novomatic rund 100.000 Automaten komplett austauschen. Inklusive neuer Software und der Schließung von knapp 100 Spielhallen.
Ausgaben von rund 300 Millionen Euro, welche den Nettogewinn schmälerten. Das größte Sorgenkind bleibt die australische Tochter Ainsworth. Die Investition von 300 Millionen Euro wird sich für Novomatic noch lange nicht rentieren. Dafür hat Ainsworth zu sehr unter dem Abschwächen der Glücksspielbranche gelitten.
Aber Novomatic wird diese Übernahme behalten, weil der Einstieg über Australien leichter in die USA gelingen dürfte.