Ein starker Glaube schützt nicht davor große Dummheiten zu begehen. Was zwei Nonnen im US-Bundesstaat Kalifornien abgezogen haben, könnte Stoff für einen neue Hollywood-Film liefern. Ihre Arbeit in der katholischen Saint-James-Schule der Stadt Torrance ist auf jeden Fall beendet. Über zehn Jahre hinweg veruntreuten die beiden Damen reichlich Geld. Bis sich eine Summe von 500.000 Dollar angehäuft hatte und der Schwindel aufflog. Bis dahin erzählten sie den Eltern, dass es um die Schulkasse nicht gut bestellt sei. Einen Teil des Betrags verzockten sie in Kasinos.
Ob die beiden Nonnen glücksspielsüchtig sind, muss sich erst noch herausstellen. Ebenso ist es möglich, dass noch mehr Gelder in die falschen Kanäle flossen. Die Auditoren des Falls konnten nur die letzten sechs Jahre nachvollziehen. Derartige Finanztransaktionen liefen aber bereits länger.
Schwester Mary Margaret und Schwester Lana Chang müssen sich nun verantworten. Seit einigen Tagen ist bekannt, dass die Schule Hilfe der Polizei beantragt hat. Die Damen sind kürzlich in den Ruhestand gegangen, aber still wird es um sie nicht. Sie bereuen ihre Tat mittlerweile, heißt es.
Aufgeflogen ist alles nur durch Zufall. Eltern hatten der Schule einen Scheck ausgestellt und forderten eine Kopie dessen an. Darauf war ersichtlich, wohin das Geld tatsächlich floss. Nämlich nicht auf ein Konto der Schule. Zu allem Übel war eine von ihnen die Direktorin der Schule und die andere seit 20 Jahren dortige Lehrerin. Gemeinsam verdeckten sie das Spiel über zehn Jahre hinweg. Der beauftragte Auditor fand die „Unstimmigkeiten“ heraus.
Der Trick: Beide Nonnen nutzten ein längst vergessenes Bankkonto vom St. James Convent, statt die Beträge bei der St. James School einzuzahlen. Auf Nachfrage, was denn mit den Geldern passiert sei, erklärte ein Anwalt: „Für Reisen und Kasino-Besuche“. Das besagte Konto wurde von ihnen auch für andere private Zwecke genutzt.
Die Eltern fühlen sich zu tiefst betrogen. Vom Nonnenorden St. Joseph of Carondelet gab es jedoch die gute Nachricht, dass man für alles aufkommen wolle. Den Nonnen drohen „schwere Sanktionen“ für ihr Vergehen.