Vor etwa zwei Wochen, genauer gesagt am 24. September 2018, gab Teneriffa den Verkauf drei seiner Spielbanken bekannt. Im offiziellen Gesetzesblatt der Provinz Santa Cruz war zu lesen, dass man erneut einen Abnehmer dafür sucht. Für 24,9 Millionen Euro könnten sie bald den Besitzer wechseln. Es handelt sich um die Casinos in Santa Cruz selbst, sowie Puerto de la Cruz und Playa de las Américas. Kommt der Verkauf zustande, wolle man mit dem Geld neue Pflegeeinrichtungen bauen.
Weg vom Glücksspiel, hin zu mehr sozialem Engagement. So könnte man diese Nachricht von Inselpräsident Carlos Alonso zusammenfassen. Ein Versuch vor vier Jahren scheiterte. Damals bot man nur das Casino Playa de las Américas an. Den Preis von 20,8 Millionen Euro wollte niemand zahlen. Auch deshalb, weil der Verkäufer hohe Bedingungen stellte, um die zehnjährige Konzession zu erhalten.
So sollte die Belegschaft mindestens zwei Jahre übernommen werden und zwar ohne Lohnkürzungen. Plus Investitionen in mindestens ein Bauprojekt der Gemeinde Adeje. Trotz dieser und weiterer Auflagen, meldeten sich ein paar Interessenten. Schlussendlich blieb der Verkauf jedoch aus.
Die Cabildo-Gruppierung wagt einen zweiten Anlauf, um in einem Schlag die drei genannten Spielbanken zu veräußern. Neben dem Kaufbetrag, soll der Investor auch in jeder dazugehörigen Gemeinde ein Tourismusprojekt finanzieren. Hierfür gilt es weitere 4,5 Millionen oder mehr auszugeben. Ob Neubau oder Sanierung, das steht dem Käufer frei. Bevorzugt werden Hotels und die Realisierung darf nicht länger wie vier Jahre benötigen.
Es bleibt auch dabei die mehr als 120 Angestellten für zwei Jahre zu übernehmen. Seit dem 24. September läuft eine Frist von 45 Tagen, um ein Angebot einzureichen. Anschließend hat der Besitzer einen Monat Zeit die Liquidität der Bewerber zu prüfen. Plus weitere vier Monate um sich für ein Angebot zu entscheiden. Vor Sommer nächsten Jahres wird also nichts bekanntgegeben.
„Wir haben klare Prioritäten gesetzt. Wir wollen unsere Anstrengungen auf Aktionen und Projekte richten, die das Leben der Bürger verbessern, und uns von Dingen abwenden, die nicht vordergründig und nicht typisch für eine öffentliche Verwaltung sind, wie im Falle der Kasinos“, erklärte Präsident Alonso.
Eine Privatisierung der Kasinos kommt für die Mitarbeiter-Gewerkschaften nicht in Frage. Sie halten den Kaufpreis für zu niedrig. Er wurde nur geringfügig angehoben, jedoch stehen nun drei statt nur einer Einrichtung zum Verkauf. Angesichts der inzwischen sanierten Spielbanken, sei dies indiskutabel.