Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die Casino-Gruppe Westspiel verkauft werden soll. Die Privatisierung ist an einige Auflagen gebunden. Immerhin geht es um vier bislang staatlich geführte Spielbanken. Mit knapp 900 Angestellten und einer gewissen Reputation. Seit 2018 ist das Bieterverfahren geplant, nun endlich kommt es in die Gänge.
Das Finanzministerium von NRW stellt dabei folgende Bedingungen:
- Wer mitbieten möchte, muss mindestens drei Jahre Erfahrungen im Spielbanken-Geschäft vorweisen können.
- Ebenso gelten 20 Millionen Euro an Eigenkapital als Voraussetzung.
Damit kommen wenige Unternehmen als Bieter in Frage. Unter anderem die Gauselmann-Gruppe, welche ihr Interesse noch einmal bestätigte.
Einerseits haben die vier Spielbanken in NRW mehrfach ihre gesteckten Ziele verfehlt. Doch dann ergab sich in 2019 nach langer Zeit ein kleiner Überschuss von etwa 3,2 Millionen Euro. Einschließlich der vertraglich geregelten Abgaben an Land und Kommune. Wer schlussendlich den Zuschlag erhält, bekommt die Konzession für 15 Jahre ausgestellt. Dieser Zeitraum soll dem Käufer immerhin 2,7 Milliarden Euro wert sein.
Konkurrenten von Gauselmann sind vor allem Novomatic und die Casinos Austria. Letztere hatten in 2004 bereits zehn Spielbanken in Niedersachsen übernommen. Damals noch für schlappe 90 Millionen Euro. Doch auch das in Malta ansässige Unternehmen Tipico gilt als potentieller Käufer. Wobei hier fraglich ist, ob die Anforderungen erfüllt werden können. Womöglich schließen sich auch mehrere zusammen und bilden ein Konsortium.
Wann genau die 15 Jahre geltende Konzession beginnt, ist noch offen. Vermutet wird Anfang 2022, wenn es zur Vergabe gekommen ist. Interessant ist dabei, dass die Genehmigung weitere Spielbanken in NRW umfassen soll. Demnach wären zwei weitere Standorte möglich. Westspiel hatte einige Zeit lang versucht, ebenso in Köln Fuß zu fassen.