Vor zwei Tagen feierte Steve Wynn erst seinen 76. Geburtstag. Doch Grund zur Freude dürfte er wenig gehabt haben. Im Moment wird es richtig ungemütlich für ihn. Die Zahl seiner „sexuellen Übergriffe“ bei Frauen soll mehrstellig sein. Dazu erschien ein Artikel im „Wall Street Journal“. Ganz schlechte Nachrichten für den Kasino-Mogul und guten Freund von Donald Trump.
Mehrere Dutzend Zeugen sollen nachweisen können, dass er sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder unerlaubt Frauen angenähert hatte. Warum diese Fälle jetzt gerade aufgerollt werden? Nun, es könnte ein reiner Zufall sein, aber US-Präsident Trump hatte ihn vor wenigen Monaten zum Finanzchef des republikanischen Parteivorstandes ernannt. Von diesem Posten ist er nun spontan zurückgetreten.
Wynn weist jede Schuld von sich. Alles was in diesem Zusammenhang über ihn verbreitet würde, wäre einfach nur „absurd“. Für ihn steht seine Ex-Frau Elaine Wynn stark unter Verdacht. Aktuell kämpfen sie beide noch vor Gericht um die Scheidungsvereinbarungen. Eine Situation die Wynn als „schrecklich und fies“ bezeichnet. Seine frühere Frau könnte zu dieser Hetzerei aufgerufen haben.
Eine lange Liste der Casino-Ikone wirft ihm bspw. vor, dass seine Masseuse ihn mit der Hand befriedigen sollte. Seine Nagelpflegerin hätte er zum Sex gezwungen und eine ehemalige Angestellten habe er mehrfach erzählt, was er gern mit ihr im Bett anstellen würde. Wie viel davon tatsächlich wahr ist, müssen Anwälte und das Gericht klären.
Für sein Image sind diese Vorwürfe alles andere als zuträglich. Steve Wynn hat Las Vegas mit aufgebaut.
Das Wynn Casino in Las Vegas
Sein Unternehmen ist im Besitz von verschiedenen Casinos. Darunter zwei Einrichtungen in Macau. Durch seine Glücksspielgeschäfte freundete er sich auch mit Donald Trump an.
Doch sein Amt als Finanzchef des republikanischen Parteivorstandes, das hat er nun wieder aufgegeben. Seit Ende 2016 sollte er hier als verwaltendes Organ tätig sein. Seinen Rücktritt habe das Nationalkomitee bereits akzeptiert, heißt es.
Zu viel Trubel um seinen Namen ist im Gange. Das „Wall Street Journal“ habe angeblich mehr als 150 Frauen zum Gespräch eingeladen. Sie sollen direkt oder wenigstens indirekt in Vorfälle der sexuellen Belästigungen verwickelt gewesen sein. Manchmal habe er sich vor ihnen ausgezogen, um sie zum Sex zu nötigen.
Seine kurze Amtszeit beschreibt er mit einem „unglaublichen Erfolg, den wir erreicht haben…“. Das soll für die USA so weiter gehen. Deshalb darf diese „Ablenkung“ keinen Einfluss darauf nehmen. Demnach braucht es in dieser Position jemanden mit einer weißen Weste. Nebenbei muss er sich auch noch um seine Spielbanken und Las Vegas und Macau kümmern.