Das deutsche Lotto wird gern als das „sozialste Glücksspiel“ bezeichnet. In der Tat werden 90 werden 90 Prozent der Einnahmen von den Gesellschaften aufgeteilt. Die Hälfte erhalten die Gewinner, den Rest verteilt man an gemeinnützige Projekte, den Sport und sonstige Zwecke. Letzteres beinhaltet auch den nicht gern ausgesprochenen Fakt, dass die Politik hier ihre Finger im Spiel hat.
Vier Prozent mehr Spieleinnahmen konnten die 16 Lottogesellschaften in 2015 verzeichnen. Satte 7,3 Milliarden Euro sind damit zusammengekommen. Dirk Uwer von der Anwaltskanzlei Hengeler Mueller warnt vor einem falschen Selbstbild mit ach so sozialem Charakter.
"Weil die Landespolitik, die das Treiben der Landeslotteriegesellschaften kontrollieren soll, selbst Hauptprofiteur der Glücksspielabgaben ist und deren Monopolrente vereinnahmt, hat sie kein Interesse an besserer Regulierung und wirksamer Aufsicht über den Lottoblock", so der Anwalt.
Er verweist dabei auf die Rechnungshöfe und wie oft diese Prüfungen bei den Lotteriegesellschaften durchführen müssten. Vorwürfe wie mangelhafte Suchtbekämpfung und eine zu geringe Kontrolle der Geldabflüsse stehen immer wieder im Raum. Wohin die Einnahmen transferiert werden ist nicht immer klar. Bekannter sind dagegen die Luxusgehälter der Lotto-Mitarbeiter. Die Lottochefs von Hamburg haben 2014 ca. 110.000 Euro Jahresgehalt bezogen. Als man Theo Goßner in NRW verabschiedete, erhielt dieser zum Dank noch einmal 323.000 Euro überwiesen.