Die Zeiten in denen die Casinos der Westspiel-Gruppe hohe Abgaben eingebracht haben sind längst vorbei. Die Standorte Aachen, Duisburg, Dortmund und Bad Oeynhausen sind keine Zugpferde mehr, sondern eher lahme Gäule. Dennoch soll noch eine fünfte Spielbank in Köln eröffnet werden. Diese bleibt unberührt von dem Versuch Westspiel zu privatisieren. Gauselmann soll schon Interesse bekundet haben.
Garrelt Duin (SPD) ist NRWs Wirtschaftsminister und er lässt eine mögliche Privatisierung gerade prüfen. Das angeschlagene Unternehmen musste schon zwei Warhol-Gemälde veräußern und sorgte damit für Unmut in der Bevölkerung. Und weil kein grüner Zweig in Sicht ist, heißt es nun:
"Die Landesregierung prüft ergebnisoffen und ohne Zeitdruck verschiedene Alternativen zur Zukunft von Westspiel. Wenn alle rechtlichen und finanziellen Bewertungen vorliegen, können wir eine Entscheidung treffen", so Duin. Dieser hält zeitgleich das Amt des Verwaltungschefs bei der NRW-Bank inne. Dort wird man das Westspiel-Gutachten erstellen lassen.
Die Gauselmann-Gruppe und ihre Merkur-Spielotheken sind in Deutschland ausreichend bekannt. Der angekündigten Privatisierung entgegnete ein Unternehmenssprecher so: "Als nordrhein-westfälisches Unternehmen mit mehr als 500 Entertainment-Centern in ganz Europa würden wir bezüglich eines Betriebs der Spielbanken in Nordrhein-Westfalen natürlich als Gesprächspartner jederzeit zur Verfügung stehen."
Viel zu lange hat man die Spielbanken in NRW künstlich am Leben erhalten. Der plötzliche Sinneswandel bietet Zündstoff für Diskussionen. Wobei mittlerweile einige Bundesländer die Privatisierung ihrer Spielbanken anstreben. (Beispiel Sachsen-Anhalt)