In Salzburg holten Polizei und Finanzamt zum Schlag gegen die illegale Glücksspielmafia aus. Fünf illegale Glücksspiel-Etablissements wurden seit April bereits geschlossen, darunter auch der Pokerclub, ein Bordell in Parsch und einige Wettlokale in Herrnau und Maxglan.
Staat bekämpft Glücksspielmafia
Insgesamt 80 Glücksspielhallen wurden in Wien von der Polizei kontrolliert. Die Beamten hatten monatelang vergeblich versucht, sich Zutritt zu verschaffen, denn in Österreich gingen die illegalen Etablissements dazu über, die Beamten nicht hereinzulassen. Auf diese Weise entstanden unauffällige „Klingelbetriebe“. Wilfried Lehner, der oberste Chaf der Finanzpolizei sagte dazu: „Die haben mit Videoüberwachung und Zugangscodes gezielt nur noch Nicht-Behördenorgane eingelassen. Da sind nicht nur die Polizei und wir vor der Tür gestanden, sondern auch das Bauamt und das Arbeitsinspektorat“. Wegen dieser Missachtung des Rechtsstaats wurde die 13. Novelle des Glücksspielgesetztes ins Leben gerufen, die es der Polizei ermöglicht, einen Schlüsseldienst mit der Türöffnung zu beauftragen. Allerdings konnte sich selbst der keinen Einlass verschaffen, denn die Türen wurden von innen zusätzlich mit mehreren Querrigeln verschlossen , weshalb die Beamten kurzerhand ein Fenster einschlugen.
Geschäftsführer aus Albanien und Usbekistan
Aber es wird nicht nur brachiale Aufrüstung der Betreiber beobachtet, sondern auch rechtlich stoßen die Beamten immer wieder auf Schwierigkeiten. Christian Aichinger, Jurist im Strafamt der Polizei bemerkt immer häufiger, dass es vermehrt zu Geschäftsführern aus Albanien und Usbekistan sowie Firmenadressen in Bulgarien und Rumänien kommt. Er sagte dazu: „Der lacht nur, wenn ich im sage, ich stelle ihm einen Strafbescheid zu“. In der Regel stehen hinter diesen Geschäftsführern Strohmänner, die in Österreich amtsbekannt sind. Viele dieser Konstrukteure kommen aus dem Rotlichtmillieu und sind allesamt durch österreichische Rechtsanwälte vertreten. In Österreich scheint der Kampf gegen das illegale Glücksspiel begonnen zu haben und es bleibt abzuwarten, wie und wo dieser Kampf enden wird.