Guido Schütz, der Leiter der Glücksspielaufsicht im Kieler Innenministerium wurde abgesetzt. Bereits im letzten Monat wurde der hochdekorierte und äußerst kompetente Mann in eine andere Abteilung versetzt. Hierdurch verlor die Industrie einen der besten Köpfe und es stellt sich die Frage, was sich Schleswig-Holstein dabei gedacht hat und vor allem, wie es nun weitergehen soll.
Kompetent und mit vielen Visionen
Auf dem deutschen Glücksspielmarkt gibt es leider nicht sehr viele gute Leute. In der Regel wird viel geredet, insbesondere über den Spielerschutz, letztlich aber soll lediglich das lokale Monopol aufrecht erhalten werden. Im Grunde genommen interessiert die Politik den Spieler überhaupt nicht. In anderen regulierten Märkten wie beispielsweise Italien oder Großbritannien läuft das ein wenig anders. Hier sollen nicht nur die Steuereinnahmen steigen, sondern auch die Spieler sollen profitieren: Mehr Spielangebote, besser Angebote durch die Konkurrenz, die ja bekanntlich den Markt belebt, Spielerschutz und kontrollierte Auszahlungsraten. Guido Schütz hatte alle diese Themen im Blick, bereits im Jahr 2012 wurde er als „Reglator of the Year“ von der internationalen Vereinigung der Glücksspielanwälte ausgezeichnet.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Die Position, die Guido Schütz noch bis vor einem Monat eingenommen hatte, soll jetzt an eine außenstehende Person vergeben werden, da diese Position angeblich unter „Korruptionsverdacht“ stünde. Ob diese Aussage sich auf Herrn Schütz beziehen sollte oder einfach nur unglücklich gewählt wurde, ist derzeit noch unklar.
Insgesamt wurden in Schleswig-Holstein 23 Konzessionen vergeben, mehr jedoch nicht. Dies hat allerdings nichts mit einer Annäherung an einen globalen Markt zu tun. Es gibt noch eine Vielzahl an Online Casinos, die sich auch eine schleswig-holsteinische Lizenz wünschen würden und auch eine Lizenzgebühr oder Steuern nicht scheuen würden. Dies jedoch scheint Schleswig-Holstein nicht zu interessieren. Allerdings akzeptiert Paypal, ein sehr beliebter Zahlungsdienstleister im Internet, in Deutschland lediglich Partner die eine Lizenz aus dem nördlichen Bundesland vorweisen können. Grund genug für die Online Betreiber, sich mit den Streß mit dem Ministerium in Kiel anzutun.