Oft hören wir von Spielsuchtberichten aus Deutschland, den USA, England oder anderen großen Nationen. Heute wenden wir uns dem überschaubaren Luxemburg zu. Die Zahlen hierfür kommen den der Vereinigung „Anonym Glécksspiller“, gegründet durch Romain Juncker. Er selbst war jahrelang das was man einen pathologischen Spieler nennen würde. 2003 hat er sich dann dazu entschieden neben seinem Job als Jugendarbeiter diese Selbsthilfegruppe zu eröffnen.
Ihm geht es nicht nur um die sozialen und finanziellen Probleme der Spielsucht, sondern auch die wesentlich höhere Suizidrate die unter den Spielern herrscht. „Abhängige isolieren sich. Sie verlieren ihre Familie, ihre Freunde, ihren Arbeitsplatz. Das Spiel wird zum zentralen Lebensinhalt“, so Juncker. Die kleine Vereinigung ist gewachsen und konnte im letzten Jahr mehrere Dutzend Problemspieler in die Behandlung aufnehmen. Dazu zählen Casinospieler wie Internetspieler, aber auch so manche Angehörige von ihnen.
„Der Glücksspielmarkt hat sich über die letzten Jahre stark verändert. Anfangs wurde noch mit Münzen gespielt, heute mit Scheinen oder gar mit der Kreditkarte“ erklärte Juncker und damit verbunden sind dann größere Risiken für Hab und Gut. Da die Spieler es selbst oft nicht bemerken, melden sie Freunde oder die Familie zu einem Beratungsgespräch an. Davon wurden im letzten Jahr an die 400 Stück geführt.