Die Casinos Austria Gruppe scheint ihre besten Zeiten hinter sich zu haben. Die Nationalbank hält ein Drittel an dem Unternehmen und hat jetzt, im Zuge eines geplanten Verkaufs, zwei Gutachten erstellen lassen. Diese ergaben, dass die Spielbanken samt ihrer Beteiligung an den Lotterien deutlich weniger wert seien. Die ehemals eine Milliarde geschätzte Wertentwicklung hat sich ins Gegenteil gekehrt. Das Drittel der Nationalbank ist höchstens noch 140 Millionen schwer, vielleicht auch nur mehr 120 Millionen Euro.

Das Abstoßen der Anteile hat einige Hintergründe. So will sich bspw. der Notenbank-Chef Ewald Nowotny nicht mehr die Fragen von der EZB anhören müssen, was er mit seinem Institut denn im Glücksspielbereich zu suchen habe. Die Tochtergesellschaft Münze Österreich verkauft das Drittel nun. Neuer Eigentümer wird zunächst die Staatsholding ÖIAG, allerdings nicht diejenige welche noch von Rudolf Kemler bis Oktober 2015 geführt wird. Die ÖIAG Neu wurde gegründet und dorthin werden die Anteile gehen. Doch noch ist kein Anfang gemacht, die dafür zuständige Arbeitsgruppe schaffte bislang kein einziges Treffen.

Sollte die ÖIAG Neu der Notenbank keinen angemessenen Preis bieten, dann muss das Paket in eine öffentliche Ausschreibung gegeben werden. Die Casag-Aktionäre haben zudem ein Vorkaufsrecht per Vertrag. Aber daran denken die meisten Großanleger nicht, sie wollen wohl auch aus dem Geschäft aussteigen.