Österreich: Neue Lizenzen lassen auf sich warten

[Shinobi]

Österreichische Behörden arbeiten langsam, sehr langsam. Dies musste man erneut bei der Vergabe der neuen Casinolizenzen feststellen, welche für Wien und Niederösterreich vorgesehen sind. Die Auflösung, wer nun die Lizenzen erhält, sollte jetzt Anfang Juni erfolgen, doch falsch gedacht. Den Zuschlag wollen die Behörden nun erst im Juli geben. Obwohl schon geschehen, dürfen sich die Bewerber nun noch einmal dazu äußern, warum gerade dieses oder jenes Unternehmen ideal dafür wäre. Hierbei soll auch Stellung zum Vorhaben und der Konkurrenz bezogen werden.

Die Frist läuft bis zum 11. Juni 2014, danach wertet die zuständige Behörde die Informationen aus. Mehr Details zum weiteren Vorgehen gibt das Finanzministerium nicht preis. Ministerium und Sekretariat sind sehr vorsichtig mit diesem heißen Thema.

Die Branche will endlich agieren können. Doch sollten sich die Verantwortlichen in ihrer letzten Nationalratssitzung vor der Sommerpause am 10. Juli, nicht damit befassen, wäre das Warten noch viel größer. Im Mai konnten die Bewerber jeweils die Akten sichten und schauen, was die Konkurrenz plant. Darauf soll nun reagiert werden, um nicht nur Casino Austria, sondern auch anderen Unternehmen eine Chance zu bieten.

Novomatic kritisiert bspw. die langen Bauzeiten der Mitbewerber und Novomatic setzt den Fokus auf den Spielerschutz. Wien soll zwei weitere Spielbanken erhalten, Niederösterreich ein vollständiges Casino.

[Shinobi]

So hatte sich das Favorit Casino Austria sicherlich nicht ausgemalt. Bei der Lizenzvergabe von drei Konzessionen, gingen alle an die Konkurrenz. Zum einen gewinnt Novomatic, zum anderen eine Investoren Gruppe aus der Schweiz und Deutschland. Das Monopol der ländlichen Casinos ist damit beendet. Stolze eineinhalb Jahre hat die Vergabe nun gedauert.

Heute gibt es die offizielle Verkündung der Gewinner. Novomatic erhält zwei Lizenzen, jene für Wien und eine in Niederösterreich. Die Schweizer Stadtcasinos Baden teilen sich die dritte Lizenz mit der Gauselmann-Gruppe. Sie wollen gemeinsam eine Spielbank im Wiener Palais Schwarzenberg aufbauen. Heute geht es nur noch um die Bescheide der Behörde.

Die Entscheidung wiederspricht den Empfehlungen des Glücksspielbeirats. Dieser hatte alle Bewerber zuvor geprüft und hätte gern Casino Austria bei den zwei Lizenzen als Gewinner gesehen. Auch das Glücksspielgesetz, welches im Paragraphen 21 „Erfahrung“ voraussetzt, sprach für Casino Austria. Doch nun ist ganz anders gekommen als gedacht.

Die Politik hatte aber eine ganz andere Meinung, die Interventionen tragen Früchte. Es gibt „neue Aspekte“ zur Beurteilung der Bewerber. Zahlreiche Politiker, darunter auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupl, hatte sich danach auf die Seite von Novomatic geschlagen. Nun wird es mehr Wettbewerb in Österreich geben, anstatt nur das Monopol von Casino Austria weiter zu stärken. Von dort könnten aber wie gewohnt Klagen kommen, obwohl die Entscheidung bereits steht.