Wir haben schon viel über den Glücksspielstaatsvertrag geschrieben, das meiste davon bezog sich auf die Online Sportwetten und die gescheiterte Lizenzvergabe. Jedoch beinhaltet der neue GSV vom 1. Juli 2012 auch Aspekte die offline für viel Veränderungen sorgen. Zumindest sollten sie das, aber in NRW zeigen sich bspw. die Spielhallen-Betreiber unbeeindruckt von den neuen Auflagen und warum? Weil der heißen Luft von den Behörden keine Taten gefolgt sind!
Den Hauptgewinn hat die Stadt Hagen gezogen. 80 Spielhallen mit über 1.000 Automaten sind hier angemeldet. NRW hat schätzungsweise 40.000 Spielsüchtige und der Glücksspielstaatsvertrag sollte die Flut der Spielhallen eindämmen. Doch wo keine Kontrolle, da auch keine Schließungen. Seit dem Inkrafttreten haben in Hagen nur zwei Spielhallen dicht gemacht. Der Rest bleibt, trotz gefordertem Mindestabstand, eingeschränkten Öffnungszeiten etc. Auch die verbotene Bezeichnung „Casino“ haben viele Betreiber weiterhin ausgehängt.
"Wir haben die Betreiber in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass sie sich nicht mehr Casino nennen dürfen, aber kaum jemand hat das umgesetzt", heißt es von Andrea Möbus aus Hagen. Doch so schnell der GSV geschrieben und wieder geändert wurde, so löchrig ist seine Standhaftigkeit vor einem Gericht. "Wir haben keine rechtlichen Möglichkeiten. Und es ist noch ungeklärt, ob eine Spielhalle 'Casino' draußen dran schreiben darf, wenn das Betreiber-Unternehmen beispielsweise 'Casino XY GmbH' heißt". Einziger Wehrmutstropfen: Das Wachstum der Spielhallen scheint gestoppt worden zu sein.