In Großbritannien steigen die Löhne nicht, sie fallen. In manchen Branchen müssen Löhne gekürzt werden, in anderen Wirtschaftsbereichen steigt die Inflation schneller als gedacht, sodass die Reallöhne ebenfalls in den Keller gehen. Viele Briten wollen dies mit dem Gang zur Spielbank kompensieren, wie die „RBC Daily“ berichtet.
Spielautomaten werden immer häufiger genutzt, die Umsätze durch die Geräte steigen. Wer sozial schwach gestellt ist, setzt auf sein Glück anstatt etwas an der Situation zu verändern. Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist so niedrig wie lange nicht mehr, aber wie in Deutschland, wird hier nur getrickst. Viele Jobs im Niedriglohnsektor sorgen für diese positiven Zahlen.
In der Realität mussten sogar Beamte ein leichtes Minus ihrer Löhne hinnehmen. Doch die Briten sind erfinderisch und hoffen darauf, mit Automatenspiel ihre Urlaubskasse aufbessern zu können. Gesetzlich sind die Automaten nur auf 100 Pfund pro Dreh limitiert. Binnen weniger Minuten kann viel gewonnen oder verloren werden. 33.000 Spielautomaten stehen derzeit in Großbritannien, 1,5 Milliarden Pfund wurden an Einnahmen erzeugt.
Der Politiker Mark Hendrick sieht diese Entwicklung äußerst kritisch: „Die Regierung schaut dem Treiben tatenlos zu. Die drastische Sparpolitik trifft die Armen und Arbeitslosen. Die Menschen versuchen, auf jede Weise Geld zu verdienen.“ Wie bei uns, stellt man Spielautomaten oft dort auf, wo die Mehrheit der Anwohner kein regelmäßiges Einkommen hat.