Ob in Deutschland, der Schweiz oder Österreich, immer rühmen sich die Politiker damit, die Spieler schützen zu wollen. Dies sei per Gesetz fest verankert und ein wichtiger Punkt, um überhaupt Glücksspiel anbieten zu können. Doch wie weit unterscheiden sich Theorie und Praxis voneinander? In Österreich ist man der Sache auf den Grund gegangen.
Im Finanzministerium hat man dafür sogar eine Spielerschutzstelle eingerichtet. Doch was bezweckt diese tatsächlich, fragen sich die Kritiker? Regelmäßige Kontrollen und ein durchgehender Spielerschutz sind nirgendwo festgehalten. Das Glücksspielgesetz und die Spielautomatenverordnung besagen hierbei nichts Konkretes. Dabei kommt es auch zu absoluten Ungleichmäßigkeiten.
Die Spielautomaten, deren Einsätze sehr gering sein müssen, können auch nur wenig auszahlen. Dennoch werden sie am härtesten reguliert. Oft dürfen nur wenige Euro pro Runde gesetzt werden, in den Spielbanken sind aber bis zu 500 Euro pro Dreh erlaubt. Hier greift der Spielerschutz deutlich weniger.
Auf der einen Seite will man Spieler schützen, auf der anderen Seite steigen die Einnahmen durch das Automatenspiel stetig. 574,9 Millionen Euro nahm man in 2009 und 2010 gemeinsam ein. 2008 und 2010 gab es eine Verschärfung des Spielautomatengesetzes, wieder zum Schutz der Spieler wie erklärt wurde. Die Einnahmen in 2011 und 2012 betrugen dann aber über eine Milliarde Euro. Wo greift denn da bitte der Spielerschutz?