In der letzten Woche tagte der Sozialausschuss in Lahr. Das Thema: Spielsucht und deren Auswirkungen. Vortragende waren Experten der Drogenhilfe Lahr und der AGJ-Suchtberatung. Sie zeigten auf, wo Spielsucht beginnt und wohin sie führen kann.
Doch die Referenten führten auch praktische Beispiele an, warum die Spielsucht gestiegen ist. Allein in Lahr gibt es bereits 290 Spielautomaten. Es werden 17 Spielhallen betrieben und so manche Imbissbude hat schon einen Spielautomaten aufgestellt. In Baden-Württemberg konnte einer Steigerung der Slots um 50 Prozent festgestellt werden.
Doch Lahr ist machtlos, genauso wie alle anderen Städte. Die Lizenzen werden vom Land bzw. Bund vergeben. Dazu müssen lediglich die Bedingungen erfüllt werden. Eine Begrenzung der Anzahl an Spielautomaten gibt es aktuell nicht. Damit erhöht sich auch das Suchtpotential in den Augen der Experten. Immer mehr können dem Glücksspiel nacheifern. Entweder man spielt und macht Gewinne oder man verliert und möchte die roten Zahlen wieder in Schwarze verwandeln.
Bürgermeister Guido Schönemann erteilt die Genehmigungen, weil ihm nichts anderes übrig bleibt. Natürlich will man auch die Steuereinnahmen nicht missen. Er gesteht sogar, nur aus diesem Grund die Steuern für Glücksspiel erhöht zu haben. "Die Stadt hat wenig Chancen. Wir erteilen keine Genehmigung leichtfertig." Weitere Lizenzen und Spielhallen sind schon genehmigt oder in Planung.
Wie seht ihr das? Ist Lahr ein gutes Beispiel wohin die Geldgier führen kann? Die Bürger werden spielsüchtig und die Städte nehmen das Geld ohne schlechtes Gewissen ein, kann das sein?