Eine russische Betrügerbande hat sich vor einigen Monaten über Glücksspielautomaten in verschiedenen Schweizer Casinos hergemacht. Die Männer versuchten offenbar, mit Hilfe externer Gerätschaften den Spielausgang vorherzusagen. Betroffen waren Geräte des niederösterreichischen Glücksspielkonzerns Novomatic.

Dieser betrachtet die Vorfälle als abgeschlossen. Nicht so die Schweizer Behörden.

„Die Ermittlungen laufen“, hieß es von der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) gegenüber der APA. Die Plünderungen in der Schweiz wurden Ende März bekannt. Bereits im Jänner war ein Verdächtiger vorübergehend festgenommen worden. Die ESBK schlug dann Anfang Februar Alarm und forderte die Casinos auf, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen - etwa Software-Updates - zu treffen. Wie genau die Manipulationen vonstattengingen, ist noch nicht vollends aufgeklärt, die Ermittler sind gerade dabei, beschlagnahmtes Gerät auszuwerten.

Novomatic dürfte jedenfalls Feuer am Dach gesehen haben, denn potenziell betroffen sind offenbar Geräte mit „diversen Coolfire-Programmversionen“ - also ein großer Teil der einarmigen Banditen, die der niederösterreichische Konzern in die ganze Welt ausliefert.

Die Novomatic-Tochter Austrian Gaming Industries hat ihre Kunden mehrfach eindringlich auf die Vorfälle hingewiesen. Novomatic empfahl den Casinos bzw. Automatenbetreibern, ihre Sicherheitsstandards zu erhöhen, also zum Beispiel darauf zu achten, ob Kunden irgendwelche technischen Hilfsmittel verwenden. Auch sollten die notwendigen Updates durchgeführt werden.