Ministerpräsident Matthias Platzeck hat sich gegen die mögliche Aufhebung des staatlichen Sportwettenmonopols ausgesprochen. Anfang März hatten sich die Landesregierungen dazu verständigt.
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat anlässlich der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Land Brandenburg Lotto GmbH eine mögliche Aufhebung des staatlichen Monopols für den milliardenschweren Sportwettenmarkt kritisiert. Mit der Aufgabe des Monopols würden Gewinne privatisiert. Die Kosten für Spielsucht beispielsweise sollen dann aber von der Gesellschaft getragen werden. Platzeck warnte zudem vor einer Liberalisierung im Lotto und sagte: "Ich hatte geglaubt, wir sind den neo-liberalen Kram los - es ist offensichtlich nicht so."
Ob es beim Sondergipfel zum Sportwettenmonopol der Ministerpräsidenten am Mittwoch eine Einigung für einen Glücksspiel-Staatsvertrag geben werde, sei offen. Es sei besonders schwierig mit Landesregierungen überein zu kommen, an denen die FDP beteiligt sei, so Platzeck.
Die Brandenburger Lottogesellschaft konnte in den vergangenen 20 Jahren 1,4 Milliarden Euro Gewinn ausschütten. Davon seien knapp 1,1 Milliarden Euro in Form von Lotteriesteuern und Glücksspielabgaben an das Land geflossen. Die Lottogesellschaft wendet zudem jährlich 15 Millionen Euro für soziale Projekte, Kultur und Sport auf.