Spielbanken wieder vor dem Verkauf

[Casinonews]

Die Spielbanken in Sachsen-Anhalt stehen erneut vor einem Verkauf. Das Innenministerium in Magdeburg bestätigte MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT, dass das Konzept eines möglichen Käufers überprüft werde. Die ursprünglich landeseigenen Casinos in Halle, Magdeburg und Wernigerode waren vor einem Jahr von der israelischen Sybil-Group übernommen worden.

Möglicher Käufer kommt aus Serbien
Einem Bericht der "Magdeburger Volksstimme" zufolge, will Geschäftsführer Stefan Sadeh die Spielbanklizenzen an die Investorengruppe Maxbet veräußern, einem Spiel- und Sportwettenanbieter mit Sitz in Serbien. Nach Angaben des Innenministeriums, das für die Spielbankenaufsicht zuständig ist, müssen neue Investoren erst finanziell und konzeptionell überprüft werden, ehe eine Entscheidung über einen Verkauf fällt. Berichte über einen möglichen Rückkauf durch das Land nannte ein Sprecher reine Spekulation. Der Betriebsrat der Spielbanken kann sich offenbar mit den Verkaufsabsichten anfreunden. Die Sybil-Gruppe habe angekündigte Umbauten und Renovierungen bislang nicht umgesetzt, hieß es.

Die Landesregierung hatte sich 2007 für den Verkauf der landeseigenen Spielbanken entschieden, weil die Umsätze seit Jahren rückläufig waren. Allein 2008 waren die Einnahmen um ein Drittel auf 4,5 Millionen Euro gesunken. Um eine Pleite zu vermeiden, erhielt die Betreibergesellschaft vom Land zuletzt zwei Mal Finanzspritzen in Höhe von zusammen drei Millionen Euro. Nachdem mögliche Kaufinteressenten wie Casino Austria ihre Angebote zurückgezogen hatten, war der Zuschlag schließlich an die Sybil-Gruppe gegangen.

Sybil-Gruppe beerdigte Großprojekt in Vockerode
Die Sybil-Gruppe hatte Anfang dieses Jahres ihre Pläne für einen 300 Millionen Euro teuren Freizeitpark in Vockerode aufgegeben. Der Landkreis Wittenberg hatte zuvor ein Vollstreckungsverfahren eröffnet, weil zwei Pachtraten von jeweils 50.000 Euro für ein Grundstück nicht bezahlt worden waren.

Anfang 2010 hatte die an der Börse in Tel Aviv gelistete Firmengruppe angekündigt, in Vockerode unter anderem Hotels mit insgesamt 1.500 Betten, mehrere Restaurants, ein Konferenz- und ein Einkaufszentrum sowie eine Spielbank zu bauen.