Sportwetten sollen in Deutschland künftig legal sein. Nach dem Willen der Ministerpräsidenten der Länder sollen sie aber streng reguliert werden. Der Staat will offenbar nur einige wenige Konzessionen vergeben und sich damit den Zugriff auf die ökonomische Rente des auf mehrere Milliarden Euro geschätzten Sportwettenmarktes sichern. Lotto soll auch künftig fest in staatlicher Hand bleiben. Details werden nach den anstehenden Wahlen in drei Bundesländern auf einer Sonderkonferenz der Ministerpräsidenten Anfang April beschlossen.
Die Verlagerung ins Internet kostet den Staat Geld
Die Politik ist in Zugzwang: Ende des Jahres läuft der Glücksspiel-Staatsvertrag aus, der dem Staat ein Monopol für Wetten und Lotto zugesteht. Das Wettmonopol wird allerdings schon jetzt in einigen Bundesländern nicht konsequent durchgesetzt. Mehrere höchstrichterliche Instanzen haben der geltenden Regelung eine Absage erteilt. Der Europäische Gerichtshof, das Bundesverfassungsgericht und das Bundesverwaltungsgericht halten ein Staatsmonopol nur für rechtens, wenn die öffentliche Hand gleichzeitig massiv gegen Spielsucht vorgeht. In der Praxis ist vor allem der Markt für Sportwetten längst international aufgestellt: Deutsche Kunden können (wenn auch rechtlich nicht ganz einwandfrei) über das Internet wetten.