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Thema: Gibraltar: Steuerparadies der Online-Zocker

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    Standard Gibraltar: Steuerparadies der Online-Zocker

    In Gibraltar leben 3000 Online-Broker. Auch Bwin hat seinen Sitz in dem Steuerparadies. Noch ist Online-Glücksspiel vielerorts verboten: Die Finanznot der Staaten spielt den Betreibern aber in die Hände.

    Phil Moorby braucht wieder eine Zigarettenpause. Und er ist nicht der Einzige, der in regelmäßigen Abständen vor das schmucklose fünfstöckige Gebäude geht, um eine durchzuziehen. Der von Kippen übersäte Bürgersteig zeugt von nervöser Anspannung und latentem Suchtverhalten. Die Männer, meist sind es Männer, die hier stehen und sich in ihrer Pause unterhalten, sind kaum 30 Jahre alt. Jeans, T-Shirt. Das Teuerste, das sie am Leib tragen, sind ihre Tattoos. Dabei sind sie Topverdiener, zählen zu den Besten in ihrem Gewerbe. Sie sind Broker. Sie machen ihr Geschäft mit Wetten. Und sie tun das in Gibraltar.

    Phil Moorby tut es für den Branchenriesen Bwin. „Head of Operations“ würde auf seiner Visitenkarte stehen, wenn er eine hätte. Er ist der Chef-Broker des österreichischen Unternehmens mit Sitz am südlichen Zipfel der iberischen Halbinsel. „Heute ist wenig los hier“, erzählt er. Es ist Montagmittag. Sportwetten spielen sich am Wochenende ab. Montags ist tote Hose. Ein Kollege betreut ein polnisches Ligaspiel. Vier Bildschirme helfen ihm, den Überblick zu bewahren. Normalerweise werden hier an einem Tag 12.000 Wetten in 90 Sportarten im Internet platziert. Ein guter Buchmacher verdient 70.000 Euro pro Jahr. Steuerfrei. 30.000 Menschen leben auf diesem britischen Überseeterritorium, 3000 davon sind Buchmacher.

    Von seinem Büro hat Norbert Teufelberger einen Blick auf die Straße von Gibraltar. Ein italienischer Luxusliner hat unten am Hafen angelegt. In einer Stunde wird der Affenfelsen oben vor italienischen Touristen nur so wimmeln. Teufelberger redet vom „Merger“ und von „FTSE 100“. Mitte des Jahres gaben Bwin und der britische Online-Casino-Betreiber PartyGambling ihre Fusion bekannt. Im Jänner wird sie über die Bühne gehen. Beide Konzerne beschäftigen zusammen 3000 Mitarbeiter. Auf Gibraltar sind sie seit Jahren unter einem Dach. Und nebenan sind die Branchenkollegen von 888.com und all die anderen.

    Mit „Bwin.party digital entertainment“ entsteht ein Global Player. Das weltweit größte börsenotierte Online-Wettbüro und -Casino. Gut zwei Mrd. Euro wert. Das ist eine Nummer zu groß für die Wiener Börse. Ab nun zählt man zu den 100 größten Konzernen an der Londoner Börse und ist Mitglied im Klub des „FTSE 100“. Und Wien? „Wir können uns nicht wo hinsetzen, wo man uns nicht will“, sagt Teufelberger.

    Bwin wird bei Real geduldet. Seit Jahren ist Bwin Hauptsponsor von Real Madrid. Teufelberger mag die VIP-Loge nicht. „Hinter dem Glas bekommt man die Atmosphäre des Bernabeu-Stadions nicht mit“, sagt er. Viel lieber sitzt er mit seinen Gästen in der Kurve oben im dritten Rang, wo die Spannung knistert. Etwa ein Dutzend Sitze sind mit „Bwin“ beschriftet. Andere mit „Coca-Cola“. Welche Privilegien gibt es für den Hauptsponsor von Real Madrid noch? „Privilegien“, meint ein Bwin-Mitarbeiter und lächelt milde. „Bei Real hat man froh zu sein, dass man den Klub sponsern darf.“

    Bwin-Chef Teufelberger würde sich mit den österreichischen Behörden ein annähernd so gutes Verhältnis wie mit Real Madrid wünschen. Aktuell streitet Bwin mit dem Fiskus um 6,5 Millionen Euro. So viel Geld fordert die Finanz vom Unternehmen an Umsatzsteuer. Die Steuerbehörde meint, Bwin habe in Österreich eine Niederlassung und sei deshalb steuerpflichtig. „Firmensitz und Firmenzentrale sind in Gibraltar“, entgegnet Teufelberger. In Österreich stehen ein paar Server herum und sitzen 800 Mitarbeiter, die vor allem für Kundenservice und Technologie zuständig sind.

    Dass den österreichischen Politikern die Casinos Austria womöglich mehr am Herzen liegen als Bwin hat sich auch in Bratislava herumgesprochen. „Man hat uns den roten Teppich ausgerollt, damit wir von Wien dorthin übersiedeln“, erzählt man bei Bwin. Warum er trotz der Repressalien noch immer am Standort Wien festhält? Im Gegensatz zu den Behörden trage er die Verantwortung „für diese 800 Mitarbeiter“, sagt Teufelberger.


    Krise als Verbündeter. Während der Sportwettenmarkt in Österreich liberalisiert ist, ist Online-Poker nach wie vor verboten. Gezockt wird trotzdem. Und keiner kann es unterbinden oder kontrollieren. Doch die Front gegen die Internet-Casinos bröckelt in Europa zusehends. Der größte Verbündete von Bwin und Co. ist die Wirtschaftskrise. „Die Finanznot der Staaten“ führe zur Legalisierung, weiß man auch bei Bwin. In Italien, Spanien, Frankreich ist es schon passiert. Dort nascht Vater Staat am Glücksspielkuchen kräftig mit.

    Österreich und Deutschland werden früher oder später auch den Markt öffnen, ist man bei Bwin optimistisch – und hilft ein wenig nach. Denn der Konzern buttert nicht nur Millionen in Real und in den AC Milan hinein, auch Bayern München wird mit einem ansehnlichen Sümmchen bedacht. Dabei gilt für Bwin in Deutschland ein Werbeverbot. Das Geld ist trotzdem gut investiert. Sponsorgeld schießt in Deutschland zwar keine Tore, aber es öffnet vielleicht Türen. Einer dieser Türöffner in Regierungskreise heißt womöglich Franz Beckenbauer.

    Womöglich? Man kann getrost drauf wetten.

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