"Wir haben unser Ziel nicht erreicht, im Gegenteil: Oberösterreich ist zum Eldorado für die Betreiber illegaler Glücksspielautomaten geworden", sieht LH Josef Pühringer das seit 1992 geltende Verbot des kleinen Glücksspiels als gescheitert an. Daher nun – wie schon exklusiv angekündigt – die große Kehrtwendung in Form einer Teilliberalisierung samt Besteuerung.
2.500 bis 3.000 illegale, aufgrund diverser technischer Tricks schwer kontrollierbarer Glücksspielautomaten soll es in Oberösterreich geben. Mit dem neuen Landesgesetz sollen sie auf 1.173 leicht kontrollierbare legale Automaten beschränkt werden, die nicht nur für die Betreiber, sondern auch für Bund, Land und Gemeinden Geld abwerfen sollen. 8,5 bis 17 Millionen Euro im Jahr, so bezifferte Pühringer die Bandbreite der möglichen Erlöse.
"Es ist besser, ein reguliertes, kontrollierbares System zu haben, als einen illegalen Wildwuchs", begrüßt auch der zuständige Landesrat Hermann Kepplinger (SPÖ) die oberösterreichische Abkehr vom Verbot. Und er hält es für "durchaus zulässig", dabei auch Einnahmen für den Fiskus zu erzielen: "Das Glücksspiel findet sowieso statt und wenn wir da etwas für das Land und die Gemeinden lukrieren können, ist das ja eine Art freiwilliger Form der Selbstbesteuerung", so Kepplinger.
Starke Kontrollmöglichkeiten und darüber hinaus ein ausgeprägter Spieler- und Jugendschutz sind in dem neuen Gesetzesentwurf ebenfalls vorgesehen.