Eine halbe Million auf Deutschland: Die Briten wetten gerne und viel. Gerade die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika war für die Buchmacher deshalb ein Riesengeschäft. Aber auch Asien ist ein großer Markt für Sportwetten.
Als am Mittwochabend in der südafrikanischen Stadt Durban das Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien abgepfiffen wurde, platzte für Millionen deutsche Fans der Traum vom Weltmeistertitel. Doch am meisten Grund, sich über die Niederlage der Fußball-Nationalmannschaft zu ärgern, hat vermutlich ein Wettkunde des britischen Buchmachers William Hill Livecasino. Per Telefon hatte dieser die Rekordsumme von einer halben Million Euro auf einen deutschen Sieg über die Spanier gesetzt - die höchste Wette, die William Hill je bei einer WM entgegennahm. Im Erfolgsfall hätte das dem Deutschland-Optimisten eine Auszahlung von genau 954.545 Euro eingebracht.
Zur Identität des großen Verlierers schweigt sich der Buchmacher diskret aus. „Es handelt sich um einen sehr guten Kunden von uns aus Kontinentaleuropa“, sagt Unternehmenssprecher Graham Sharpe nur. „Wir wollen ihn nicht unnötig verärgern.“ William Hill, einer der größten britischen Wettveranstalter, hatte vor der Partie noch drei weitere gewagte Wetten mit Einsätzen zwischen 75.000 und 100.000 Euro auf Deutschland entgegengenommen - auch diese Zocker sind nun ihr Geld los. Des Glücksspielers Leid ist des Buchmachers Freud. „Wir feiern, dass Deutschland nicht im Finale ist“, sagt Sharpe.