Der Verkauf der landeseigenen Spielbanken an einen Investor aus Zypern ist perfekt. Wie Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn mitteilte, hat der Käufer die eine Million Euro Kaufpreis überwiesen. Der Scheck sei gedeckt gewesen und von der Bank ohne Vorbehalte eingelöst worden. Der neue Eigentümer - die israelische Sybil-Group mit Sitz in Zypern – hatte Anfang des Jahres die Spielbanken in Halle, Wernigerode und Magdeburg übernommen. Mit der Bezahlung ließ er sich dann aber Zeit.
Das Innenministerium hatte vor einem Jahr die landeseigenen drei Kasinos in Magdeburg, Halle und Wernigerode zum Verkauf ausgeschrieben. Sachsen-Anhalts Landesregierung hatte sich für den Verkauf entschieden, weil die Umsätze der Spielbanken seit Jahren sinken.
Großer Freizeitpark in Vockerode geplant
Die Sybil-Group hat in Sachsen-Anhalt große Pläne. Deutschland-Geschäftsführer Stefan Sadeh sprach von einer neuen Ära für die Kasinos. Bereits in den kommenden Wochen seien Investitionen in Millionenhöhe geplant. Die Arbeitsplätze der rund 70 Mitarbeiter lägen der Investorengruppe am Herzen.
Das Unternehmen hat unter anderem den Bau eines Freizeitparks in Vockerode bei Dessau-Roßlau angekündigt. Dort sollen Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, ein Kongress- und ein Wellnesscenter sowie ein Kasino entstehen.
Nachdem das Geld für die Spielbanken im Januar nicht überwiesen worden war, waren Zweifel an der Finanzkraft der Sybil-Group aufgekommen. Anfang März hatte die israelische Tageszeitung "Haaretz" berichtet, das Unternehmen habe 2009 Schulden von etwa 156 Millionen Euro angehäuft.