---
Ergebnis 1 bis 1 von 1

Thema: Wird Liechtenstein zum Standort für Online Casinos?

  1. #1
    News Editor Avatar von Casinonews
    Registriert seit
    16.06.2005
    Beiträge
    4.687

    Standard Wird Liechtenstein zum Standort für Online Casinos?

    Das neue, geplante Geldspielgesetz bringt weder glamouröse Spieltische noch internationale Gäste nach Liechtenstein und auch die Hoffnung auf neue Arbeitsplätze im Online-Glücksspielsektor wird sich nicht erfüllen.

    Die liechtensteinische Regierung hat dem Landtag einen Bericht und Antrag zur Schaffung eines Geldspielgesetzes unterbreitet. Die Eintretensdebatte und erste Lesung finden an der ersten Arbeitssitzung in diesem Jahr am 16./17. März statt. Nachdem die Schweiz den Spielbankenbereich liberalisiert hat und das in Liechtenstein bestehende Glücksspielverbot aus dem Jahr 1949 stammt, drängt sich eine Aktualisierung sicherlich auf. Der Gesetzesentwurf regelt die Bereiche Spielbanken, Lotterien, Wetten und Geschicklichkeitsgeldspiele. Wer den internationalen Geldspielmarkt kennt, kommt nicht umhin, einige kritische Fragen zu stellen.

    Illusion vom Grand Jeu-Casino

    Casinoexperten wissen, dass ein Grand Jeu-Casino, wie es in Liechtenstein vorgesehen ist, nicht Realität werden kann. Die Casinobesucher werden sich erfahrungsgemäss nicht aus dem Glamour-Zielpublikum, sondern aus der sozialen Unterschicht aus der Region rekrutieren. Längst haben die Tischspiele wie Roulette oder Black Jack kaum noch Bedeutung; in der Schweiz werden über 80 Prozent der Erträge mit den elektronischen Automatenspielen realisiert und in den über 150 Casinos in Frankreich beträgt dieser Anteil sogar bereits über 90 Prozent. Poker, Black Jack oder Roulette werden heute mit modernsten elektronischen Geräten gespielt. Dies, weil die Spieler immer schnellere Spiele wollen und die Casinos so die Personalkosten senken können. Selbst in Monte Carlo bleibt der Tischspielbereich im traditionsreichen Teil des Casinos meistens geschlossen, weil die Spieler den Automaten-Sektor bevorzugen.

    Auch die Vorhersage, dass ein Casino einen Magnet für den Tourismus darstellt, ist zu bezweifeln. Dies gilt heute nur noch für Mega-Casino-Resorts wie Las Vegas, Macao, Monte Carlo oder künftig Singapur. In Österreich und Frankreich macht der Anteil der Touristen in den Casinos maximal 2-4 Prozent aus. Die Erfahrung in der Schweiz zeigt, dass gerade ausgesprochene Touristen-Standorte mit Casinos keine guten Erfahrungen gemacht haben. Arosa und Zermatt mussten schliessen, Engelberg eröffnete sein Casino erst gar nicht und St. Moritz, Davos und Interlaken belegen im Ranking der Schweizer Casinos teilweise mit einem Minus in der Gewinnrechnung die letzten Plätze.

    Die Region um Liechtenstein umfasst mit Bad Ragaz, St. Gallen, Bregenz und Lindau bereits ein sehr grosses Angebot. Eine Ballung von Casinos löst heutzutage keine Synergien mehr aus, wie dies bis vor Kurzem z. B. noch an der Cote d'Azur oder im Tessin der Fall war. Diese Ballungszentren verzeichneten in den letzten zwei Jahren durchwegs massive Umsatzeinbussen von rund 30 Prozent, die nicht nur mit dem Rauchverbot erklärt werden können. Auch vor diesem Hintergrund kommt für Liechtenstein aus wirtschaftlichen Gründen vornehmlich ein Automaten-Casino mit modernstem Equipment und einem geringen Angebot von Tischspielen (z. B. American Roulette, Poker, Black Jack) in Frage.

    Eldorado für Online-Glücksspiel?

    Der Entwurf des Geldspielgesetzes weist ein Kapitel für das Online-Geldspielangebot auf. Dieses umfasst Spielbankenspiele, Lotterien, Wetten und Geschicklichkeitsspiele. Warum für den Online-Vertrieb ein separater Regulierungsbereich vorgesehen ist, bleibt zunächst unklar. Der Geldspielexperte merkt aber, dass offenbar mit der Vergabe von Internet-Glücksspielkonzessionen gerechnet wird, wie sie Offshore-Standorte wie Malta, Gibraltar oder Antigua und Bermuda vergeben.

    Glücksspielbewilligungen und -Konzessionen sind in aller Regel auf das eigene Land beschränkt. Dies hat zwei Gründe. Glücksspiele unterliegen meist hohen Steuern, deren Erträge im jeweiligen Land – vielfach für den Sport und gute Zwecke – eingesetzt werden. Weiter orientieren sich die Glücksspielgesetzgebungen an nationalen kulturellen Besonderheiten und dienen einer Beschränkung der mit Glücksspiel verbundenen Gefahren. Der Europäische Gerichtshof hat nationale Glücksspielmonopole in seiner Rechtsprechung wiederholt mit dem Hinweis auf nationale Besonderheiten und den Schutz vor Spielsucht, Betrug und Geldwäscherei gestützt. Etliche europäische Staaten und auch die Schweiz erarbeiten entsprechend Massnahmen, die eine Eindämmung des illegalen Internet-Glücksspielangebots ermöglichen. Vor diesem Hintergrund erstaunen die Bestimmungen über Konzessionen für Online-Glücksspiel im Gesetzesentwurf. Diese Konzessionen sind offenbar nicht auf Liechtenstein begrenzt, was nicht nur im benachbarten Ausland Fragen und Befürchtungen auslösen dürfte.

    Überwachungssysteme überschätzt

    In der Schweiz sind die Casinos zur Umsetzung eines sogenannten Sozialkonzepts verpflichtet. Dies sieht auch die liechtensteinische Gesetzesvorlage vor. Diese schwer kontrollierbaren Konzepte bieten keine absolut zuverlässige Wirksamkeit, was sich nicht nur an Sanktionen der Aufsichtsbehörde gegen Casinos, sondern auch an anderen Lücken zeigt. So reklamiert beispielsweise das Casino Basel, dass gesperrte Spieler im wenige Minuten entfernten Casino auf französischem Boden ebenso weiterspielen können wie an den von derselben Behörde erlaubten öffentlichen Pokerturnieren. Es existieren keine länderübergreifenden Sperren, obwohl der betreffende Casinobetreiber sowohl in der Schweiz als auch im angrenzenden Ausland aktiv ist.

    Interessant ist auch, dass selbst der Direktor des Grand Casinos St. Gallen kürzlich in einem Interview bestätigte, dass es keine totale Kontrolle geben kann. So blieb im Casino Schaffhausen unbemerkt, dass eine Bankangestellte innerhalb kurzer Zeit über 2,5 Millionen Franken ihres Arbeitgebers verspielt hatte. Ein weiteres Problem ist, dass gesperrte Spieler mit gefälschten oder geliehenen Ausweisen die Kontrollen problemlos unterlaufen.
    Die Videoüberwachung ist zwar ein wertvolles Kontrollinstrument. Am Beispiel Schweiz zeigt es sich aber, dass die Aufsichtsbehörde auch Jahre nach Inbetriebnahme der Casinos noch stets Mängel an den betreffenden Installationen findet. Kürzlich wurden erneut Betrügereien aufgedeckt, in welche Casinoangestellte involviert waren. Der entsprechende Hinweis an die Aufsichtsbehörde erfolgte durch Gäste des Casinos.

    Das geplante Geldspielgesetz wurde in den liechtensteinischen Medien bisher vielfach durch eine rosarote Brille kommentiert. Es wurden Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt werden können und Probleme verschwiegen.

    Stolpersteine bei der Umsetzung

    Unabhängig davon, ob am Gesetzesentwurf noch Anpassungen vorgenommen werden, gilt es, auch bei der Umsetzung aufmerksam zu bleiben. Von grosser Wichtigkeit ist bei der Einführung von Glücksspielen beispielsweise die Zusammensetzung der Aufsichtsbehörde und ihrer Berater. Wie sensibel dies ist, zeigt sich auch in Liechtenstein, wo offenbar ein beigezogener Berater in der Schweiz die Interessen privater Anbieter verfolgt und einen Geräte-Lieferanten vertritt. Dies wäre im US-Bundesstaat Nevada, der eine bewährt strenge Sicherheitsregulierung hat, ebenso wenig möglich wie eine unbegrenzte Amtsdauer des Präsidenten der Aufsichtsbehörde, wie sie in der Schweiz zu beobachten ist.

  2. # ADS
    Circuit advertisement
    Registriert seit
    Always
    Beiträge
    Many

    Werbung

    Realistisches Live Roulette mit echten Croupiers. Die Live Roulette Spieltische befinden sich in Spielbanken und können von dublinbet aus bespielt werden.

    Realistic Live Roulette with real croupiers. The live roulette tables are located in real brick-and-mortar casinos and can be played from dublinbet.

     

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •