Der Verkauf der finanziell vor dem Ende stehenden Spielbanken-Gesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt Ende vergangenen Jahres wurde sowohl in den Kasinos als auch im politischem Raum mit einem vernehmbaren Aufatmen kommentiert. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass dieses tiefe Luftholen zu früh kam.

Denn was muss man von einem Investor halten, der 300 Millionen Euro in eine Art Mini-Las-Vegas im Wörlitzer Winkel pumpen will, gleichzeitig aber über Wochen nicht in der Lage scheint, den vereinbarten Kaufpreis von einer Million Euro zu begleichen? Eine Summe, die niedrig ist im Vergleich zu der zugesagten Investitionshöhe. Das Land, so scheint es, ist jedenfalls raus aus dem Spiel. Selbst wenn Sybil nicht zahlt - dem Finanzminister bleiben die zwei Millionen Euro Sicherheiten.

Für die Beschäftigten in den drei Kasinos jedoch ist das nicht tröstlich. Deren Bangen um ihre Zukunft dürfte weiter gehen. Angesichts dessen muss man sich die Frage stellen, ob eine geordnete Abwicklung der Spielbanken unter Aufsicht des Landes nicht besser gewesen wäre - zumindest ein Sozialplan wäre den Beschäftigten sicher gewesen.