Der Verkauf der landeseigenen Spielbanken ist unter Dach und Fach. Am Dienstag nahm Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) das Kaufangebot der Sybil-Group an und unterzeichnete den Vertrag mit dem Unternehmen aus Zypern. Damit ist die Sybil-Group ab 1. Januar 2010 Eigentümer der drei Casinos in Halle, Magdeburg und Wernigerode. Bullerjahn äußerte sich zufrieden mit dem Vertragsabschluss, der lange Zeit am seidenen Faden hing: "Insbesondere für die Beschäftigten ist das ein wichtiges Signal."
Zuvor hatte das Land dem Investor auferlegt, bis Dienstag Sicherheiten in Höhe von 2,3 Millionen Euro nachzuweisen. Andernfalls hatte Bullerjahn angekündigt, die defizitäre Spielbanken-GmbH abzuwickeln. Die Sybil-Group legte nach Angaben des Ministeriums eine Bankbürgschaft für den Kaufpreis von einer Million Euro vor.
Der Kaufvertrag sieht auch vor, dass der Investor die Verbindlichkeiten der Spielbanken GmbH in Höhe von 2,4 Millionen Euro übernimmt. Außerdem verpflichtet sich das zypriotische Unternehmen, für die nächsten fünf Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Die Spielbanken beschäftigen 90 Mitarbeiter.
Der Kauf der Casinos ist der erste Schritt für den geplanten Bau eines Vergnügungsparks in Vockerode (Landkreis Wittenberg). Nach dem Willen der Sybil-Group soll auf dem früheren Kraftwerksgelände ein Kasino mit einer großen Hotelanlage mit bis zu 1 500 Betten entstehen. Dafür sollen mehr als 300 Millionen Euro investiert werden. Das "Las Vegas des Ostens" soll Gäste aus ganz Deutschland anziehen.