Sie träumten vom Jackpot, aber wollten sich nicht aufs Glück verlassen. Vier Angestellte des Casinos am Steindamm sollen die Spielbank in mindestens fünf Fällen abgezockt haben. Dann flog alles auf – nichts geht mehr!
Das falsche Spiel der vier bösen Buben!
An den 81 Automaten des Casinos wird mit Chips – sogenannten Token – gedaddelt. Ein Besucher erhält den Gewinn am Gerät also nur in Spielmünzen, die er dann an der Kasse gegen Bares eintauscht. Gehen dem Automaten die Token aus, holt ein Techniker an der Kasse einen Sack mit Nachschub. Ein Finanzbeamter ist ständig vor Ort, überwacht das Vorgehen.
Trotzdem gelang es Kassierer Oliver M. (42) offenbar, den Inhalt des Sacks zu teilen und dem ebenfalls angeklagten Techniker Christoph Z. (54) einen nur halb gefüllten Beutel zu übergeben.
Die einbehaltenen Token wurden dann an der Kasse zu Bargeld gemacht – mit Wissen von Schichtleiter Manfred W. (57) und dessen Stellvertreter Wolfgang S. (60).
„Wir mussten aufpassen, dass der Finanzbeamte nichts mitbekommt“, hatte dieser bei der Polizei eingeräumt, während er gestern im Prozess schwieg. Genau wie sein Vorgesetzter und auch Techniker Z., der sich Kaugummi kauend und mit roter Krawatte betont locker gab.
Und das, obwohl Kassierer M. als Einziger gestand, allein im Frühjahr 2007 fünfmal zwischen 500 und 6800 Euro abgezweigt zu haben: „Wir sind es alle gewesen!“
Das Quartett flog auf, weil die nur halb gefüllten Automaten ungewöhnlich oft nachbestückt werden mussten, bis die Finanzaufsicht stutzig wurde. Eine daraufhin von der Polizei installierte Kamera filmte schließlich den diebischen Kassierer.