Nach dem Fußballskandal um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahre 2005 sollen in Deutschland mehr als 60 Spiele manipuliert worden sein. Das berichtete ein Insider aus dem illegalen Wettgeschäft dem ARD-Magazin Fakt. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Bochum geht bislang von 32 manipulierten Spielen aus.
Nach Informationen von Fakt sind fünf Zweitligapartien und weitere Begegnungen abwärts bis zur Oberliga von den Betrügereien betroffen. "Zu etwa 80 Prozent waren die Manipulationen erfolgreich, es ist so eingetroffen wie wir es auch haben wollten", zitiert das Politmagazin den Insider.
Der Hamburger serbischer Herkunft war nach eigener Aussage jahrelang ein Gehilfe des vor einer Woche in Berlin verhafteten Ante S. Auch er selbst habe Spieler zu Manipulationen überredet. Besonders geschadet hätten die Machenschaften der Wettmafia einem Absteiger aus der zweiten Bundesliga im Jahre 2007. Um welchen Verein es sich dabei gehandelt habe, wollte der Insider dem Magazin zufolge nicht preisgeben.
Aus dem Hoyzer-Skandal 2005 haben die Wettbetrüger demnach gelernt. "Wir sprechen den Spieler nie direkt an, wir schauen erstmal das Umfeld an: hat er Schulden, ist er ein Zocker, trinkt er gerne?", erzählt der Insider laut Fakt.
Als Konsequenz aus dem Bestechungsskandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005 hatte der Deutschen Fußball-Bund (DFB) es den Profis im deutschen Fußball untersagt, selbst oder durch Dritte auf Partien ihrer Spielklassen zu wetten.