Dubai verschreckt Casino-Anleger beim größten Börsengang in Hongkong

[Casinonews]

Der Aktienkurs des Casinobetreibers Sands China Ltd. ist am ersten Handelstag in Hongkong in der Spitze 15 Prozent eingebrochen. Verschreckt durch den möglichen Zahlungsausfall in Dubai zogen sich die Anleger aus Schwellenmarktwerten zurück.

Die Tochter der vom Milliardär Sheldon Adelson kontrollierten Casinogesellschaft Las Vegas Sands Corp. hatte mit dem größten IPO in Hongkong in diesem Jahr 19,4 Mrd. Hongkong- Dollar (1,7 Mrd. Euro) erlöst. Am Montag schloss die Aktie bei 9,32 HK$ 10,2 Prozent niedriger.

China Sands und die Muttergesellschaft platzierten einen Anteil von 23,2 Prozent am Stammkapital der in Macao ansässigen Gesellschaft. Die 1,87 Milliarden Aktien kamen zu 10,38 HK$ am unteren Ende der Zeichnungsspanne auf den Markt. Nach dem Kursverlust am Montag kommt das Unternehmen jetzt auf einen Marktwert von rund 72 Mrd. HK$.

Mit dem Erlös will Sands China Kredite ablösen und den Weiterbau einer 1,2 Millionen Quadratmeter umfassenden Casino- und Hotelanlage finanzieren. Adelson baut drei Hotels am sogenannten Cotai Strip, den der Milliardär nach dem Vorbild des "Strip", der Kasinomeile in Las Vegas, ausbauen will. Das Projekt war im November 2008 im Gefolge der Kreditkrise auf Eis gelegt worden.

Durch die Verwirklichung des Projekts stärkt Adelson seine Position gegenüber dem Glücksspiel-Tycoon Stanley Ho. Der 88jährige Ho kontrolliert SJM Holdings Ltd., den Casinobetreiber mit dem größten Marktanteil in Macao. Dabei setzt Adelson darauf, dass mehr Flächen für Konferenzen, mehr Hotelbetten und Einkaufszentren die Besucher dazu bewegen werden, länger in Macao zu bleiben und mehr Geld auszugeben.

Sands China betreibt bereits das Venetian Macao, ein Komplex der mit gut 51.500 Quadratmetern das größte Spielkasino der Welt beherbergt. Derzeit steigen in Macao die Einnahmen aus dem Glücksspiel wieder, angetrieben von der wirtschaftlichen Erholung auf dem chinesischen Festland. Im Gegensatz zum Festland ist in Macao Glücksspiel erlaubt, was zahlreiche Besucher anzieht.

Im Oktober war bereits der Casinobetreiber Wynn Macau Ltd. in Hongkong an die Börse gegangen. Die Aktie von Wynn Macau legte ebenso wie die Titel anderer Spielkasinobetreiber am Montag zu.

Investoren hätten die Kursverluste am Freitag zum Einstieg genutzt, kommentierte Steven Leung, Direktor Verkauf an institutionelle Investoren bei UOB Kay-Hian Ltd., im Telefoninterview mit Bloomberg News. Wynn Macau gewannen 3,6 Prozent, die vom Casino-Tycoon Stanley Ho geleitete SJM Holdings Ltd. schloss 4,7 Prozent höher.